Sabine Naderer-Jelinek heißt Leondings neue Bürgermeisterin, die am 26. Mai 2019 gewählt wurde. Die 38-Jährige tritt damit als erste Frau die Nachfolge von Walter Brunner in der viertgrößten Stadt Oberösterreichs an.
Von Linz nach Leonding
Eigentlich ist Naderer-Jelinek eine gebürtige Linzerin. Seit sie 2006 nach Leonding gezogen ist, engagiert sich die neue Bürgermeisterin vielseitig für ihre Wahlheimat. „Dadurch bin ich in die Politik hineingerutscht“, sagt sie schmunzelnd. „Gerutscht“ ist die 38-Jährige weit: Die neue Ortschefin, die 14 Jahre lang in der Arbeiterkammer Oberösterreich in der Öffentlichkeitsarbeit tätig war, übte bereits seit 2013 das Amt der ersten Vizebürgermeisterin von Leonding aus.
Seit dem Rücktritt des ehemaligen Bürgermeisters Walter Brunner im Februar 2019 hatte sie die Amtsgeschäfte geführt. Als ihren größten bisherigen Erfolg nennt Naderer-Jelinek das „Jugendcafe“, das sie mit Beteiligung von Jugendlichen verwirklicht hat. „Das schönste ist, wenn man hineinkommt und die Jugendlichen dort zu schätzen wissen, wie wir uns für dieses Projekt eingesetzt haben“, meint die neue Ortschefin.
Im ersten Wahlgang zur ersten Bürgermeisterin
„Mein ganz persönliches Highlight war natürlich die Wahl zur Bürgermeisterin“, erzählt Naderer-Jelinek. Sie hat sich als einzige Frau gegen vier männliche Mitbewerber durchgesetzt und wurde bereits im ersten Wahlgang an die Ortsspitze von Leonding gewählt.
Über das Ergebnis zeigt sie sich höchsterfreut: „Es ist schön zu sehen, dass die Bürger mit meiner Arbeit zufrieden sind.“ Diese will die neue Bürgermeisterin mit Kontinuität weiterführen, aber sie möchte auch neue Schwerpunkte setzen. „Bildung ist mir sehr wichtig“, meint Naderer-Jelinek, die sechs Jahre lang im Gemeindeamt für das Ressort zuständig war.
In Zusammenarbeit mit einigen großen Unternehmen und der Pädagogischen Hochschule OÖ soll in Leonding ein Digitalisierungscampus entstehen, der von der Krabbelstube bis hin zur universitären Ausbildung einen Fokus auf moderne Technologien legt. Das digitale Konzept wird bereits im Kindergarten angewandt und auch die Leondinger Schulen setzen mithilfe vom Programmierverein CoderDojo auf digitale Impulse.
Nachhaltige Mobilität fördern
Im öffentlichen Nahverkehr möchte Naderer-Jelinek Verbindungen ausbauen und nachhaltige Lösungen im Bereich e-Mobilität finden. Derzeit werden in Leonding neue Fahrzeuge mit Abbiegeassistenen und 3D-Schutzwege geprüft. Multimobilitätsknotenpunkte sollen zusätzlich den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr erleichtern.
Zudem soll die Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden forciert und gemeinsame Radwege ausgebaut werden. Vor allem möchte die neue Bürgermeisterin auf jene Themen eingehen, die die Stadt und ihre Bürger bewegen, wie etwa den langjährigen Wunsch um die Einhausung der Westbahn.
Wertschätzung gegenüber den Mitstreitern
„Wertschätzung und Respekt sind in der Politik sehr wichtig“, betont die neue Ortschefin mit Hinblick auf die zukünftige Zusammenarbeit im Gemeinderat. In ihrer Freizeit ist die 38-Jährige am liebsten mit ihrem Ehemann und ihrer zweijährigen Tochter in den Bergen unterwegs.