Frauen sind immer häufiger in Spitzenpositionen zu finden. Auch wenn sich die Zahl von Jahr zu Jahr nur leicht steigert, so ist eine stete Aufwärtskurve gegeben. Die Zahl der weiblichen Mitglieder der Bundesregierung beträgt aktuell fünf, was einem Anteil von 35,7 Prozent entspricht. In den Landesregierungen liegt der Anteil mit 27 Frauen bzw. 36 Prozent auf ähnlichem Niveau. Mit Johanna Mikl-Leitner gibt es nach wie vor eine Landeshauptfrau in Österreich.
Die Zahl der Nationalratsabgeordneten ist gegenüber dem Vorjahr von 65 auf 68 gestiegen. Der Anteil ist damit von 35,5 auf 37,2 Prozent gestiegen. Auf europäischer Ebene ist der Anteil der Frauen mit 38,9 Prozent an höchsten. Sieben von 18 österreichischen Mandaten wurden hier an Frauen vergeben.
Vier Bürgermeisterinnen mehr
Die Zahl der Bürgermeisterinnen hat sich um 0,4 Prozent auf über acht Prozent gesteigert. Im März 2019 bekleideten damit 169 Frauen bei insgesamt 2.096 Gemeinden das kommunale Spitzenamt. Am höchsten ist der Anteil an Ortschefinnen immer noch in Niederösterreich mit zwölf Prozent. Den zweiten Platz belegt derzeit mit 7,7 Prozent die Steiermark. Schlusslicht ist nach wie vor Salzburg mit nur fünf Bürgermeisterinnen bzw. 4,2 Prozent. Diese Zahl kann sich aber nach den Bürgermeisterwahlen am 10. März 2019 noch erhöhen.
Mit dieser Steigerung ist nun auch die Medienmeldung von vor ein paar Jahren überholt: Mittlerweile gibt es mehr Bürgermeisterinnen als Bürgermeister, die Josef heißen. Ortschefs, die die diesen Vornamen tragen, gibt es in Österreich derzeit nämlich nur 134.
Mehr als doppelt so viele Vizebürgermeisterinnen
Viel höher ist die Anzahl der Vizebürgermeisterinnen. Derzeit bekleiden 366 Frauen in Österreich diese Position. Die meisten Frauen finden sich aber in den Gemeinderäten mit mehr als 23 Prozent bzw. 9.213 Mandatarinnen. Im Burgenland gibt es mit fast 25 Prozent übrigens die meisten Gemeinderätinnen.
Die Bürgermeisterinnen-Umfrage aus 2016 zeigt, dass gerade solche Ämter beliebte Einstiege in die Kommunalpolitik sind. Ganz zentral für die Steigerung der Frauen in höheren politischen Ämtern wird daher sein, aus diesem Potenzial zu schöpfen.
Gastbeitrag: Gloggnitz zwischen Zenzi Hölzl und Irene Gölles
Da 2019 mit dem hundertjährigen Bestehen des Frauenwahlrechts ein Jubiläumsjahr für die Rechte der Frauen ist, wird es anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2019 einen ganz besonderen Gastbeitrag einer Bürgermeisterin auf Kommunalnet geben: Gloggnitz‘ aktuelle Bürgermeisterin Irene Gölles blickt zurück auf die Errungenschaften ihrer bekannten Vorgängerin Zenzi Hölzl, die 1948 eine der ersten Bürgermeisterinnen Österreichs war. In ihrem Gastbeitrag blickt sie aber nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft: Beide haben durch ihre Karrieren viel für die Frauen erreicht, aber dennoch ist dies für Irene Gölles noch kein Grund, sich zurückzulehnen.