Vor Jahresende gab es auch im Süden Wiens einige Veränderungen in der Kommunalpolitik. Moosbrunns Bürgermeister Gerhard Hauser gab im Rahmen einer Gemeinderatssitzung am 12. Dezember 2018 bekannt, seine Ämter zurückzulegen und aus der Politik auszuscheiden. Er kann zurückblicken auf eine erfolgreiche Amtszeit.
„A Zuagroasta“
Bürgermeister Gerhard Hauser ist kein gebürtiger Moosbrunner – ihn lockte es erst vor 35 Jahren in die im Bezirk Bruck an der Leitha gelegene Gemeinde. Was vielen Menschen oftmals Startschwierigkeiten bereitet, bekam Hauser nie zu spüren. „Gott sei Dank“, wie er selbst sagt, „gehen die Menschen bei uns aufeinander zu. Man wird schnell akzeptiert, wenn man sich am Dorfleben beteiligen will“. Bereits wenige Jahre nach dem Ansiedeln in Moosbrun beschloss Gerhard Hauser in seinen Bemühungen noch einen Schritt weiter zu gehen. 1990 trat er in den Gemeinderat ein, eine Position die er seitdem ununterbrochen ausübte.
Nachhaltigkeitsgedanke im Vordergrund
Aus der gesamten politischen Laufbahn des hauptberuflichen Polizisten kann man die Verbundenheit zur Natur herauslesen: Insgesamt 19 Jahre als Umweltgemeinderat und zahlreiche Initiativen zur Nachhaltigkeit während der Zeit als Bürgermeister sind Zeugnis über die Einstellung des scheidenden Bürgermeisters. Aber auch viele andere, zum Teil große Projekte, wurden durch die Bemühungen Hausers verwirklicht. So wurde beispielsweise die komplette Straßenbeleuchtung im Ortsgebiet auf LED-Technologie umgestellt, eine Elektrotankstelle gebaut, der Kindergarten und die Volksschule erweitert und auch über einen Wirtschaftshof dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger Moosbrunns nun freuen.
Unerwartete, große Herausforderungen
„Bürgermeister sein, heißt – wenn erforderlich – rund um die Uhr für die Bevölkerung da zu sein“, berichtet der 60-Jährige, „siehe das Hochwasser von 2009, wo ich de facto drei Tage nicht ins Bett gekommen bin, um bestmöglich zu koordinieren und organisieren zu können und auch selbst mitzuhelfen.“
Dennoch waren dies Gelegenheiten, aus denen man lernen konnte: Hauser sah in den Erfahrungen des Hochwassers einen Anlass, den Hochwasserschutz zu verbessern – Projekte von denen die Bürgerinnen und Bürger immer noch profitieren.
Lösung mit Augenmaß
Gerhard Hauser resümiert seine Amtszeit: „Bürgermeister zu sein, heißt einfach auf die Leute zuzugehen – mit Verantwortung und Fingerspitzengefühl die Gemeinde zu führen, ohne finanzielle Abenteuer einzugehen. Auch in einer kleinen und nicht gerade finanzstarken Gemeinde wie wir es sind.“ Die Gemeinde bautauf den Menschen, denen auch Bürgermeister Hauser eine besondere Rolle zuspricht: „Man muss auf die Menschen zugehen – ihnen zuhören, auch dann wenn es nicht angenehm ist.“
Mit Jahreswechsel möchte Gerhard Hauser wieder Vollzeit in den regulären Dienst als Polizist eintreten. Für den zukünftigen Gemeindechefs gibt es laut eigenen Angaben bereits einen Kandidaten, dieser muss aber noch parteiintern bestätigt werden. „‚Gute Ratschläge‘ will ich keine geben – mein Nachfolger weiß sicherlich, wie ein erfolgreicher Weg aussehen kann“, sagt er hinsichtlich des möglichen neuen Ortschefs.