John Grubinger übernimmt mit 10. Juli 2018 die Position des Bürgermeisters in der Salzburger Gemeinde Thalgau. Durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem vorigen Bürgermeister Martin Greisberger war er schon in der Vergangenheit aktiv an der Ortsgestaltung beteiligt und will in Zukunft auf Innovationen und Gemeinschaft setzen.
„Ureinwohner“ von Thalgau
Nach seiner Lehre als Tapezierer und Polsterer fungierte er später als Einrichtungsberater und Außendienstmitarbeiter im Möbel- und Designbereich. Seine politische Karriere in der knapp 6.000-Einwohner-Gemeinde begann 2004 im Gemeinderat und führte zum Amt des Vizebürgermeisters von Thalgau zwischen 2009 und 2014. Nach weiteren vier Jahren im Gemeinderat ist nun die Zeit für den Chefsessel gekommen.
Ein tierischer Bezug
2003 übernahm John Grubinger die Landwirtschaft zuhause und wandelte sie gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in einen tiergestützten Therapiebauernhof um. Als Green-Care Betrieb, unter dem Namen „Begegnungshof – Zacherlgut“, wird therapeutisches Reiten als eine tiergestützte Psychotherapie angeboten. Diese Prinzipien, Begegnungen und ein neues Miteinander will der Familienvater auch in Zukunft in der Position als Bürgermeister verfolgen.
Das Projekt Begegnungszone
Bereits 2004 tüftelte Grubinger gemeinsam mit Greisberger an einem neuen Konzept für die Dorfplatzgestaltung. Entstanden ist 2013 die erste Begegnungszone auf Landesstraßen in Österreich. Fahrbahnmarkierungen wie Zebra- oder Mittelstreifen wurden entfernt und das gesamte Ortsgebiet zur Tempo-30-Zone erklärt. Das Pilotprojekt erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Österreichischen Verkehrssicherheitspreis „Aquila“. Dies sei auch ein Grund für ihn, Bürgermeister zu werden: „Ich bin schon lange an der Weiterentwicklung der Gemeinde beteiligt und würde diesen Weg gerne weiterbegleiten.“
Das Projekt setzte sich in den Köpfen ihrer Schöpfer fort und so wurde das Unternehmen „communaldesign21 OG“ gegründet. Die Erfahrungen aus dem eigenen Ort werden genutzt, um auch für andere Gemeinden Strategien rund um das Thema Mobilität und Begegnungszonen bereitzustellen.
Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit
Für die Zukunft ist ihm vor allem ein gutes Netzwerk unter den Bürgern aber auch zwischen den Gemeinden wichtig. „Man kann durch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden viel voneinander lernen und eventuell auf einen gemeinsamen Qualitätskatalog zurückgreifen“, ist sich Grubinger sicher. Bezüglich Innovationen sollen neue Arbeitsformen gefördert werden. Ein Beispiel sind sogenannten Coworking Spaces, wofür seine Firma bereits als Vorreiter im Flachgau gilt. Das Prinzip basiert dabei auf Flexibilität. Die Infrastruktur des Arbeitsplatzes kann unverbindlich genutzt werden und fördert dabei die Kreativität und den Austausch untereinander. Generell wolle er mehr über den Tellerrand blicken und dabei aber die Qualität des ländlichen Lebensraumes erhalten. Die fortwährende Gestaltung und Belebung der Gemeinde ist dabei für ihn ein wichtiger Aspekt.