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11.09.2019

In das Bürgermeisteramt hineingewachsen

Für viele ist der Weg in den Bürgermeistersessel von langer Hand geplant und wohl überlegt. Für Herbert Schönberger im oberösterreichischen St. Konrad im Almtal war der Antritt zur Bürgermeisterwahl zwar überlegt, aber nicht wirklich geplant. „Durch meine rege Vereinstätigkeit im Ort bin ich da eher hineingewachsen„, erklärt der 45-Jährige.

Seit 25 Jahren in St. Konrad

So beherzt wie sich der zweifache Familienvater für den 1.100-Einwohner-Ort im Traunviertel einsetzt, könnte man glauben, er sei sein Heimatort. Dabei führte Schönberger die Liebe vor 25 Jahren nach St. Konrad. Geboren und aufgewachsen ist er im benachbarten Laakirchen.

Nach seiner schulischen Ausbildung hat Schönberger dort die Lehre zum Karosseriespengler abgeschlossen. Seine berufliche Laufbahn hat sich nach dem Umzug allerdings in eine andere Richtung entwickelt. Angefangen als Veranstaltungstechniker im Toscana Congress in Gmunden, hat sich Schönberger mit der Zeit im Betrieb hochgearbeitet. Nachdem er für den Einkauf und die Koordinierung des Personals zuständig war, wurde er in den Betriebsrat gewählt.

Vom Betriebs- in den Aufsichtsrat

Der Toscana Congress wurde von der oberösterreichischen Seilbahnholding übernommen und der Neo-Bürgermeister wurde Betriebsratvorsitzender und schlußendlich saß er sogar im Aufsichtsrat. Seine Tätigkeit hat sich immer mehr hinter den Schreibtisch verlagert und seine große Leidenschaft, mit Leuten in Kontakt zu kommen, konnte er nicht mehr wahrnehmen.

Das führte nach langen Überlegungen dazu, dass sich Schönberger entschloss die Firma zu verlassen. Aktuell ist er halbtags als Außendienstmitarbeiter für den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte tätig, das lässt ihm auch genügend Zeit für die Kommunalpolitik.

„Zuhören, nachdenken und dann handeln“

Dort ist er bereits seit fast zwei Jahrzehnten aktiv, zuletzt unter anderem als Obmann des Bau-, Straßen- und Tourismusausschusses. Am 13. Mai 2018 entschied er die Bürgermeister-Stichwahl für sich – mit nur elf Stimmen Vorsprung. Schönberger will das Amt nach dem Grundsatz „Zuhören, nachdenken und dann handeln“ auslegen.

Besonders am Herzen liegt ihm die Sanierung der Volksschule und die Zusammenlegung der Kindergartengruppen unter ein Dach. Weitere geplante Projekte sind die Renovierung der Leichenhalle und die Erneuerung des Straßennetzes.

Der neue Bürgermeister ist damit das beste Beispiel dafür, dass nicht immer alles geplant sein muss, um gut zu werden.

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