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17.09.2019

Ein junger Grieche für Leutasch

Wenn man ohne Gegenkandidaten zum Bürgermeister gewählt wird, sagt das nicht unbedingt etwas über die Beliebtheitswerte aus. Mit wie vielen Stimmen man gewählt wird hingegen schon. Georgios Chrysochoidis wurde in der Tiroler Gemeinde Leutasch mit 14 von 15 Stimmen im Gemeinderat eindeutig gewählt. Seit 29. März 2018 ist er somit Bürgermeister in dem 2.300-Einwohner-Ort. Das Amt hatte er allerdings schon seit Ende 2017 inne, da der ehemalige Bürgermeister Thomas Mößmer aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat und Chrysochoidis, der zu dem Zeitpunkt Vizebürgermeister war, regierte interimistisch bis zu den Neuwahlen.

Tiroler mit griechischen Wurzeln

Der 28-Jährige Bürgermeister hat zwar einen exotisch klingenden Namen, ist aber ein gebürtiger Tiroler. Geboren wurde er in Innsbruck, die Schule besuchte er in Leutasch und Seefeld. Später ging er in die HTL für Maschinenbau in Fulpmes.

Seine griechischen Wurzeln vernachlässigt Chrysochoidis, der von allen Jorgo genannt wird, aber nicht, im Gegenteil: Einmal im Jahr besucht er seine Verwandten in Griechenland, auch um seine Griechisch-Kenntnisse zu verbessern.

Fulltime-Job Bürgermeister

Beruflich war der Vater einer kleinen Tochter bei Liebherr in Telfs tätig, gab die Anstellung allerdings auf, da er sich voll und ganz auf sein neues Amt als Ortschef konzentrieren möchte.

Ausschlaggebend für den Amtsantritt war auch die Geburt seiner Tochter Lea, Ende Februar 2018: „Im Prinzip war mir klar, dass ich das Amt machen will, ich wollte aber abwarten, wie sich die Zeit nach der Geburt entwickelt.“

Neue digitale Impulse

Neue Impulse im Ort möchte er vor allem mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit setzen. „Für kleine Gemeinden werden Netzauftritt und soziale Medien immer wichtiger, vor allem was den Tourismus angeht“, erklärt Chrysochoidis.

Auch die Integration des Gemeinderates und der Bürgerinnen und Bürger von Leutasch nennt er als wichtiges Vorhaben. Um das zu erreichen, helfen ihm sicher auch seine selbst genannten Stärken: „Uneigennützigkeit, Diplomatie und Ehrgeiz“.

Noch kein Vizebürgermeister gewählt

Ehrgeizig startet er auch anstehende Projekte, wie zum Beispiel den Breitbandausbau, der auch für die Infrastruktur bedeutend ist. Außerdem soll die Trinkwasserleitung erneuert werden. Momentan bestreitet er diese Aufgaben im Alleingang, Vizebürgermeister gibt es noch keinen, dieser soll bei der nächsten Gemeinderatssitzung gewählt werden.

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