Die Gemeinde Ebenau im Land Salzburg bekommt am 5. April 2018 einen neuen Bürgermeister. Auf den 56-jährigen Johannes Schweighofer folgt der erst 31-jährige Johannes Fürstaller. Die beiden Ebenauer teilen sich nicht nur den Vornamen, auch ihre Heimatverbundenheit macht die beiden Männer aus.
Engagement für Ebenau
Fürstaller ist ausgebildeter AHS-Lehrer und seit September 2017 ist er als solcher im Privatgymnasium Borromäum tätig. Außerdem ist der zweifache Familienvater JVP-Obmann, Leiter des Jugendorchesters der Musikkapelle und Obmann des Trachtenvereins Eglseer. Das große Engagement für seinen Heimatort zeichnet den 31-Jährigen eindeutig aus: „Ich habe bisher schon viel für den Ort getan. Eine Gemeinde lebt vom Ehrenamt, das ist auch in der Politik so“, sagt Fürstaller.
Den Masterplan, in die Politik zu gehen, gab es hingegen nie, vielmehr hat sich Fürstallers Interesse daran regelmäßig weiterentwickelt. „Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr in der Musikkapelle und seitdem eigentlich konstant im Vereinswesen tätig, daraus entwickelt sich schnell mehr“, erklärt der zukünftige Bürgermeister.
Nahversorger hat oberste Priorität
Obwohl der 1.400-Seelen-Ort, der pro Kopf gerechnet die kinderreichste Gemeinde des Landes Salzburg ist, vor großen Herausforderungen steht, blickt Fürstaller optimistisch in die Zukunft. Als wichtigstes Projekt bezeichnet er dabei, einen Nahversorger nach Ebenau zu bekommen. Eine passenden Standort dafür gibt es bereits: das Schaber-Haus im Zentrum der Gemeinde. Früher war dort eine Bank-Filiale untergebracht, diese wurde allerdings im Juli vorigen Jahres zum Selbstbedienungsschalter umfunktioniert. „Es gibt nur mehr einen kleinen Bäcker im Ort. Ziel ist, dass wird dort einen Nahversorger reinbekommen, ein Bauernladen wäre optimal, damit auch die Lokalunternehmer unterstützt werden“, beschreibt Fürstaller seine Pläne mit dem Haus.
Im Erdgeschoß soll außerdem ein Kindergarten Platz finden und im Obergeschoß will die Gemeinde Wohneinheiten für Senioren, sowie für Jungbürger einrichten. Den Umbau wird der noch amtierende Bürgermeister Johannes Schweighofer in die Wege leiten. Damit hinterlässt er seinem Nachfolger gleich ein umfangreiches Einstiegsprojekt, für das vor allem die Finanzierung noch unklar ist.
Vorgänger ist nicht gleich Vorbild
Von dem Wort Vorbild ist der Jungpolitiker kein großer Fan: „Natürlich werde ich mich an meinem Vorgänger orientieren, aber ich will schon meinen eigenen Weg gehen.“
Damit der Übergang für die Ebenauer so reibungslos wie möglich verläuft, ist Fürstaller bereits seit den letzten sechs Monaten aktiv in die Gemeindegeschäfte involviert. Von sich selbst sagt der Pädagoge, dass er lange braucht, bis er sich für etwas begeistern kann, aber wenn er es einmal tut, ist er zu 100 Prozent dabei. Die Salzburger Gemeinde ist also auch nach der Amtsübergabe weiterhin in guten Händen.