Stephanie Hofmann

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

17.03.2020

Unkräuter am Friedhof – jetzt noch was tun?

Viele fleißige Unkräuter haben 2019 teilweise mehrere tausend Samen pro Pflanze produziert. Dieses unerwünschte Saatgut freut sich im nächsten Frühjahr auf Ihren Friedhofsbesuch. Außer Sie tun noch etwas…

Gleich vorne weg: Spritzen hilft hier gar nichts! Chemische Unkrautvernichter für Wege und Plätze wirken nur gegen grüne Pflanzen, nicht gegen Samen und vor allem dürfen sie nur ein einziges Mal pro Jahr eingesetzt werden. Gerade letzteres macht sie recht unattraktiv, denn gerade Samenunkräuter lächeln den Gärtner nur wenige Wochen nach dem Gifteinsatz wieder an. Was also tun?

Tausende Samen (und die warten 50-250 Jahre auf Sie)

Vogelknöterich und Vogelmiere – auch Hühnerdarm genannt – finden sich auf vielen Friedhöfen. Aber auch Gräserarten, Löwenzahn, Wegerich und Distelarten. Alle produzieren Samen und Vogelmiere ist da der Sieger: 15 – 20.000 Samen pro Pflanze und diese Samen sind rund 60 Jahre keimfähig. Vogelknöterichsamen kann mehrere hundert Jahre keimfähig bleiben, da freut sich auch die Urenkelgeneration. Aber auch wenn nur 10 Löwenzähne keimen, die Arbeit hört so nicht auf.

Lassen Sie es poppen!

Die beste Methode gegen das Unkraut nächstes Jahr ist das thermische Behandeln der Flächen noch in diesem Herbst. Am günstigsten vom Verbrauch sind Infrarot-Geräte, am Gebräuchlichsten und sehr wendig sind Abflammgeräte, aber auch Heißwasser- und andere heiße Verfahren sind geeignet.

Die Hitze (es reicht die Erwärmung auf 70° C) lässt die Samen absterben und Sie schaffen es so, dass hunderten potenzieller Pflanzen in wenigen Sekunden der Garaus gemacht werden kann.

Falls Sie kein thermisches Unkrautgerät haben, gibt es auch die Möglichkeit fahrbare und/ oder Handflämmgeräte auszuleihen oder einen Service zu beauftragen. Gute Flämmgeräte haben fast 2000° C an der Flammenspitze und das lässt Samen aufpoppen wie Popcorn.

Schöner Nebeneffekt: geflämmte grüne Unkräuter sterben ebenfalls ab oder müssen, falls Wurzelunkraut, als Wurzel ohne Kraut überwintern. Das schwächt sie recht stark. Zu hohes Unkraut sollte aber mechanisch, etwa durch Pendelhacken, entfernt werden. Da wäre die thermische Behandlung zu aufwändig.

Mehr Tipps zur Unkrautbekämpfung gibt’s bei der Grünraum-Servicestelle am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742 – 74 333 gartentelefon@naturimgarten.at und www.naturimgarten.at

Mehr Information bei “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per email unter gartentelefon@naturimgarten.at

– S. HOFMANN (QUELLE: NATUR IM GARTEN, ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG)

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