Die steirische Gemeinde Teufenbach-Katsch hat eine neue Ortschefin: Lydia Künstner-Stöckl wurde Ende Oktober zur Nachfolgerin von Thomas Schuchnig gewählt, der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen musste. Da es keine rechtliche Regelung für Bürgermeister im Krankheitsfall gibt, sprang die Steirerin ein. „Ich hatte ein paar Monate Zeit, die Amstgeschäfte bereits interimistisch zu führen und habe mich dann auch entschlossen das Bürgermeisteramt zu übernehmen“, sagt Lydia Künstner-Stöckl. Die 57-Jährige ist bereits seit 2015 im Gemeinderat und hat im Jänner dieses Jahres das Amt der Vizebürgermeisterin übernommen.
Gemeinde von Fusion betroffen
Dazu kommt, dass die neue Ortschefin eine Gemeinde übernimmt, die den steirischen Fusionierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist und heute noch mit den Nachwehen kämpft. Auch wenn die Steirerin dem Effizienzgedanken vieles abgewinnen kann – aus drei Gemeinden mit jeweils knapp über 500 Einwohnern wurde die Gemeinde Teufenbach-Katsch mit heute 1800 Einwohnern – stehen hinter all diesen Beschlüssen Menschen. „Den Menschen wurde mit der Fusionierung auch ein kleines bisschen von ihrer Identität genommen. Deswegen wird es auch noch einige Zeit dauern, bis sich die Bevölkerung damit angefreundet hat“, so die Bürgermeisterin.
Künstner-Stöckl will für die Menschen im Ort da sein
Für Lydia Künstner-Stöckl, die das Amt der Bürgermeisterin hauptamtlich ausführt, war der Beweggrund, in die Kommunalpolitik zu gehen und in weiterer Folge die Führungsposition einzunehmen, klar: „Mein Mann ist mit seinem Betrieb in Pension gegangen, meine Kinder sind erwachsen, da ist für mich die Zeit gekommen, mich zu engagieren und zu gestalten.“ Ein besonderes Anliegen bei ihrer Tätigkeit ist für die 57-Jährige dabei „für die Menschen da zu sein“, und Lösungen für die Bürger anzubieten. Generell glaubt Künstner-Stöckl, dass vieles in der Gemeinde mit der Persönlichkeit des Bürgermeisters zu tun hat.
Noch viel zu tun in der Gemeinde
Hinsichtlich der Vorhaben in Teufenbach-Katsch meint die Bürgermeisterin: „Es ist einiges liegen geblieben in den letzten Jahren. Vor allem die Straßen und Wege müssen bei uns erneuert werden“, sagt Lydia Künstner-Stöckl. Ansonsten ist die 1800 Einwohner starke Gemeinde gut aufgestellt: Es gibt einen Kindergarten, viele Firmen, einen Nahversorger und einen Arzt.
Die künftige Zusammenarbeit will die neue Bürgermeisterin sehr sachlich anlegen. „Die Stimmung ist gut, wir sprechen alles in den Ausschüssen ab, um Streitereien zu vermeiden und das bestmögliche Ergebnis für die Bürgerinnen und Bürger zu erzielen.“
Yoga als Ausgleich
Auch wenn Lydia Künstner-Stöckl zahlreiche Hobbies wie Radfahren, Schwimmen, Wandern und Skifahren hat, bleibt dafür derzeit wenig Zeit. „Bevor ich ins Büro gehe, mache ich aber jeden Tag eine halbe Stunde Yoga. Das muss sein, da kann dann daherkommen, was will, man sieht vieles einfach viel gelassener.“
– S. PEISCHL