Besonderes Engagement für die Demokratie wird ausgezeichnet: Bis zu 15.000 Euro können Projekte erhalten, die sich für Toleranz, Integration und die Stärkung der Demokratie in Österreich einsetzen. In der Vergangenheit zählte auch schon einmal ein Gemeindeprojekt zu den Preisträgern.
„Einen hellen Fixstern“ nannte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Neujahrsansprache 2020 die österreichische Verfassung. Tatsächlich feiert die Bundesverfassung im Jahr 2020 ihr 100-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass vergibt die Margaretha Lupac-Stiftung den Demokratiepreis 2020 besonders an Beiträge, die das Verfassungsjubiläum thematisieren.
Ein Leben für Österreich
Wer sich für die Namenspatronin der Stiftung interessiert, wird bei der Recherche nicht enttäuscht. Margaretha Lupac wurde 1910 in Wien geboren und widmete ihr Leben dem Dienst für die Demokratie – und zwar buchstäblich. Obwohl sie während des Zweiten Weltkrieges „nur“ für das Rote Kreuz und später als Inkassantin im Österreichischen Wirschaftsverlag arbeitete, vermachte sie ihr gesamtes zusammengespartes Vermögen von 1,5 Millionen Euro dem österreichischen Parlament. Dieses wurde nach Lupacs Tod in eine Stiftung eingebracht, die Demokratie, Parlamentarismus, Kunst und gesellschaftliche Entwicklung in Österreich fördern soll.
Demokratie-Helden gesucht
Der Demokratiepreis 2020 ist für Personen oder Institutionen ausgeschrieben, die sich in ihrer Tätigkeit aktiv mit der Stärkung der Demokratie und des Parlaments befassen, sich für Toleranz und Integration in der Gesellschaft einsetzen oder für die Minderheitenrechte und die Geschlechterdemokratie einstehen. Zum Jubiläum der Verfassung werden auch Beiträge gesucht, die sich mit der Bundesverfassung auseinandersetzen.
Demokratie passiert auf Gemeindeebene
Der Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, ist mit 15.000 Euro dotiert und kann auf bis zu drei Bewerber aufgeteilt werden. Im Jahr 2018 wurde etwa das Projekt „100 Jahre Republik – 100 Jahre Leben“ der Pädagogischen Hochschule Burgenland in Kooperation mit dem Landesschulrat geehrt. Genauso wurden 2018 ein Bildungs-, Beratungs-, und Therapiezentrum-Verein für Immigrantinnen, sowie das Wiener Hilfswerk Nachbarschaftszentren mit dem Demokratiepreis ausgezeichnet. Auch eine Gemeinde hat in der Vergangenheit den Preis erhalten: Im Jahr 2014 gewann ein Vorarlberger Projekt zur Beteiligung Jugendlicher auf Gemeindeebene.
Stärkung des Dialogs als Ziel
Bis 15. Juni 2020 können sich Teilnehmer um den Demokratiepreis bewerben oder andere Personen oder Institutionen dafür vorschlagen. Dafür ist das nebenstehende Bewerbungsformular ausgefüllt mitsamt aller notwendigen Unterlagen elektronisch an lupacstiftung@parlament.gv.at oder per Post (Parlament, Dr. Karl-Renner-Ring 3, 1017 Wien) einzureichen. Aus den Bewerbern wählt das Stiftungs-Kuratorium auf Basis eines Jury-Vorschlags die Preisträger aus.
Ziel der Arbeit der Preisträger soll die Stärkung des Dialogs sein, egal ob in der Politik, in der Kunst oder in allgemeinen gesellschaftlichen Fragen. Die Teilnahmebedingungen finden Sie in nebenstehender Richtlinie, nähere Details gibt es auch in der Ausschreibung oder auf der Homepage der Margaretha Lupac-Stiftung (Link nebenstehend).
– REDAKTION