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Oberösterreich

23.03.2020

Schleißheims Gemeindeamt verjüngt sich

Manfred Zauner diente seiner Gemeinde Schleißheim 28 Jahre lang als Bürgermeister. Als er vor fast drei Dekaden den Chefsessel erklomm, durfte sich sein jetziger Nachfolger noch über die Schultüte zum Volksschuleintritt freuen. Mit 35 Jahren ist Johann Knoll heute der jüngste Bürgermeister im Bezirk Wels-Land. Er will mehr jugendliche Dynamik in die 1.400 einwohnerstarke Gemeinde Schleißheim bringen, die die drei Ortschaften Blindenmarkt, Dietach und Schleißheim im oberösterreichischen Hausruckviertel vereint.

Gemeinde-Engagement in zweiter Generation

Bereits vor zehn Jahren startete Johann Knolls kommunalpolitische Karriere als Ersatzgemeinderat, 2012 wurde er Fraktionsobmann und Gemeinderat und seit 2015 unterstützte er Zauner als Vizebürgermeister. „Ich habe schon viel in das Bürgermeister-Amt hineingeschnuppert in den letzten vier Jahren, weil mein Vorgänger auf Grund von Krankheit oft verhindert war“, erzählt der frischgebackene Gemeindechef. „Ich habe das Bedürfnis, meine Gemeinde mit und weiter zu entwickeln.“ Diese Begeisterung dürfte ihm wohl schon in die Wiege gelegt worden sein, denn bereits Knolls Vater war Schleißheimer Vizebürgermeister. „Der kommunalpolitische Zugang war schon immer gegeben, der ist ein bissl vererbt“, so Knoll.

Lehrer mit Leidenschaft

Der junge Magister Knoll ist neben seinem Engagement im Schleißheimer Gemeindeamt auch als Lehrer im Gymnasium Dachsberg tätig. Seit sechs Jahren unterrichtet er dort Geografie und Wirtschaftskunde, sein Studium schloss er in Salzburg ab. „Das ist ein toller Ausgleich, immer wieder mit den jungen Menschen arbeiten zu können“, berichtet der Lehrer. Nicht nur in der Schule, sondern auch in seiner neuen Funktion als Bürgermeister will sich Knoll den jungen Menschen annehmen. „Wesentlich im Gemeindeleben ist, dass auch die Jugend aktiv ist. Nicht nur in den Vereinen, es ist mir auch ein Anliegen, dass man die Jugend wieder für die Kommunalpolitik begeistert. Wir haben einige Gemeinderäte, die 60 Plus sind und bald aufhören, dann gilt es jugendliche Kräfte zu finden. Unsere Verwaltung ist bereits sehr jung aufgestellt.“

Ein erster Schritt, um die Dorfjugend anzusprechen, wurde bereits gesetzt: Die Gemeinde hat seit neuestem einen Instagram-Account! Link dazu finden Sie in der Box links.

Musik- und sportbegeisterter Tausendsassa

Der gebürtige Schleißheimer stellt sich als richtiger Tausendsassa heraus: Er ist neben seiner langjährigen Ausübung des Vizebürgermeister-Amtes und dem Unterrichten seit vielen Jahren in zahlreichen Vereinen tätig. Im Musikverein ist Knoll Jugendreferent und bringt als Schlagzeuger die Wände zum Wackeln. In der Sportunion fungiert Knoll als Funktionär sowie als ordentliches Mitglied, dabei beschränkt sich seine eigene sportliche Aktivität mittlerweile auf Beachvolleyball.  „Ich bin ein sogenannter Vereinsmeier“, schmunzelt der 35-Jährige.

Auf Augenhöhe miteinander reden

Erstes Großprojekt des neuen Bürgermeisters wird ein Motorik-Park sein, dessen Planung momentan am Laufen ist. Außerdem soll in den nächsten Jahren leistbares Wohnen ein prominenteres Thema in der Gemeinde werden. „Wir sind eine Stadt-Umland Gemeinde, wir leiden unter hohen Grundstückspreisen“, erzählt Knoll. Wichtig ist es ihm auch, den freundschaftlichen Umgang mit allen Parteien, den sein Vorgänger forcierte, beizubehalten: „Die gute überfraktionelle Zusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten hat ziemlich viel weitergebracht“, lobt der neue Bürgermeister seinen Vorgänger, Zauner.

Diese Herausforderung nimmt Knoll aber gerne an. „Ich bin ein gesellschaftlicher Mensch, ich mag den Kontakt mit den Menschen und das persönliche Gespräch sehr.“ Damit steht seinem erfolgreichen Start ins Bürgermeister-Amt nichts mehr im Wege.

-E. AYAZ

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