© ZVG

Niederösterreich

Umwelt

23.03.2020

Zukunftsweisende Aktion für Gemeinden

Mit „Change the Future“ gab das Klimabündnis Gemeinden und ihren Bewohnern Anreize bereits mit kleinen Aktivitäten einen Beitrag zur großen Transformation zu leisten. Kommunen konnten so durch verschiedene Aktionen Punkte sammeln und sich mit anderen Teilnehmern aus ganz Europa messen.

„Change the Future“ heißt das Projekt des Klimabündnis, dessen Ziel es war, europaweit mehr Bewusstsein für den alltäglichen Umgang mit Ressourcen zu schaffen und so den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Am 15. September 2019 fiel der Startschuss für das fleißige Punktesammeln mit kleinen und großen Maßnahmen, wie etwa Leitungswasser trinken und Radl fahren, aber auch Bank wechseln. Am 15. Oktober endete der Wettbewerb. Haushoher Gewinner der teilnehmenden Kommunen aus ganz Europa ist die steirische Stadtgemeinde Liezen, und auch am achten Platz reiht sich ein österreichischer Ort. Den Rang konnte nämlich das 3.000 einwohnerstarke Ennsdorf im Bezirk Amstetten für sich entscheiden. Hurra!

Mehr Bewusstsein für CO2-Ausstoß

Besonders erfreut über das tolle Ergebnis ist Sieglinde Buchberger. Die Gemeinderätin ist nicht nur Vorsitzende des Umwelt- und Ortsbildausschusses von Ennsdorf, sondern auch die enthusiastische Initiatorin der „Change the Future“-Aktion in ihrer Gemeinde. „Mir gefallen solche Aktionen als Anregung für mehr Bewusstseinsbildung. Man macht so viele Dinge voll automatisch, und denkt da gar nicht mehr darüber nach, wieviel Ressourcen etwas verbraucht“, sagt Buchberger. Die Gemeinderätin arbeitete nicht nur ambitioniert an der Umsetzung des „Change the Future“-Projekts.  Unter den anderen Initiativen, an denen Buchberger in ihrem Ort beteiligt war, finden sich etwa der Radlrekordtag, das alljährliche Verteilen von Frühstückskipferl an Pendler des öffentlichen Verkehrs und der Schutz einer Bienenwiese.

Sei laut für das Klima!

In den vier Bereichen „Energie“, „Ernährung“, „Konsum“ sowie „Mobilität“ konnten alle Interessierten auf der Hompage der „Change the Future“-Aktion durch das Ausführen mehrerer energieffizienter Aktivitäten Punkte sammeln. So holte zum Beispiel das Organisieren von Tausch-Parties dreißig Punkte, das Recyceln alter Elektrogeräte zwanzig und der Umstieg auf regionale und saisonale Bio-Produkte zehn Punkte. Für den Verzicht auf den Standby-Modus konnte man sich drei Punkte holen und ganze 45 Punkte gab es für die erste aller Aktionen: „Mische Dich ein!“ Zu allen auswählbaren Punkten gab es zusätzlich hilfreiche Tipps sowie Quellen und Hintergrundinformationen. Wer also die Aktion verpasst hat, aber trotzdem inspiriert wurde kleine Schritte zum kleinen Fußabdruck zu machen, kann sich dort noch tolle Anregungen holen.

Frisches vom Feld statt Obst in Plastik

„Wir haben schon vor dem Sommer begonnen in unserer Gemeindezeitung und in Regionalzeitungen ordentlich dafür Werbung zu machen“, erzählt Buchberger über die Mobilisierung der Ennsdorferinnen und Ennsdorfer für die Initiative. Im gleichen Zuge hat die Kommunalpolitikerin die Hofgärtnerei Kronstorf unter dem Klimabündnis-Slogan „Tausche Plastikverpackung gegen Frisches vom Feld“ beworben. „Damit wollte ich die Leut‘ auch anregen, nicht im Geschäft die in Plastik eingeschweißten Äpfel zu holen. In der Hofgärtnerei kann ich mir alles, auch in den Mengen, so wie ich’s haben möchte aussuchen. Und das in Top-Qualität“, streut Sieglinde dem Gärntner auf der anderen Seite der Enns Rosen.

Pärchen hieft Gemeinde auf Platz Acht

Letztendlich teilgenommen haben an dem Projekt jedoch nur zwölf Ennsdorfer Einwohner. „Alles, was mit Umwelt und Klimaschutz zu tun hat, das dauert eben ein wenig, bis die Leute es annehmen“, bedauert Buchberger. „Aber ich bin trotzdem zufrieden“, zeigt sie sich optimistisch. Ein Ennsdorfer Ehepaar hat sich ganz besonders herauskristallisiert, mit 644 (die Dame) und 516 (der Herr) Punkten hoben die beiden den Ennsdorfer Durchschnitt letztendlich auf 165 Punkte und verhalfen mit ihrem Engagement ihrer Gemeinde zu einem europaweiten Top-Ten Platz bei der zukunftsweisenden Aktion.

Ein Fest, vier Anlässe

Das klimabewusste Paar darf sich Ende Oktober über eine Siegerehrung freuen. Doch auch anderen engagierten Ennsdorferinnen und Ennsdorfern werden bei der Feier „im Namen des Klimas“ gedankt. So wird etwa der Gewinner der Ennsdorfer Blumenschmuckaktion gekürt. Dabei wird jedes Jahr vom Umweltausschuss die schönsten öffentlich bewunderbaren Blumen ausgezeichnet. Außerdem ehrt die Gemeinde jährlich fünf Personen, die sich sanfte Mobilität besonders zu Herzen nehmen und ihren Weg in die Arbeit öffentlich, mit dem Rad oder zu Fuß finden. Vierter Anlass des hohen Fests wird die NÖ Challenge sein, in Zuge dessen die aktivste Gemeinde Niederösterreichs gesucht wird.

„Es ist ein nettes Zusammenkommen, bei dem wir zeigen wollen, dass wir als Gemeinde das Engagement unserer Bürger schätzen und Danke sagen. Da werden Fotos präsentiert, gegessen und getrunken – es geht dabei um’s gemeinsam sein“, freut sich Buchberger auf den schönen Anlass. Da bleibt nur noch eins zu sagen: Prost und Mahlzeit!

-E. AYAZ

© Copyright - Kommunalnet