Taxi-Gutscheine und Basketball-Korb: In der steirischen Gemeinde Thal wird Jugendbeteiligung groß geschrieben. Bürgermeister Brunner ermöglicht jungen Menschen die Einbringung und Umsetzung ihrer Ideen, und wird dabei vom Verein „beteiligung.st“ unterstützt.
Thal ist uns vor allem bekannt als Geburtsort des legendären Terminators und ehemaligen Gouverneur Kaliforniens, Arnold Schwarzenegger. Doch seit dessen Emigration hat sich das Ortsbild stark weiterentwickelt, und das, dank Bürgermeister Matthias Brunner, unter der Beteiligung der Jugendlichen des 2.300 einwohnerstarken Ortes. Im September 2016 wurden dafür mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss auch die organisatorischen und förderungsformalen Grundlagen gesetzt, nämlich das einvernehmliche Bekenntnis zur Bürgereinbindung. Dabei spielt Parteipolitik keine Rolle.
Verein hilft bei Partizipationsprozessen
Unterstützung holte sich die Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung vom steirischen Verein „beteiligung.st“. Dieser bildet eine Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligung für Partizipationsprozesse in Kommunen, Schulen und in der Offenen Jugendarbeit. Der Verein nimmt sich die Förderung von Selbstverantwortung zum Auftrag und organisiert Kooperationen, vernetzt Gemeinden mit Fachstellen und Einrichtungen der Jugendarbeit in der Steiermark und entwickelt Bildungsformate. „Beteiligung.st hilft uns bei der Umsetzung von Projekten, bei der Ideensammlung und auch bei der Protokollierung“, berichtet der Thaler Bürgermeister Matthias Brunner.
Errungenschaften für die Jugend, von der Jugend
Vor etwa einem Jahr startete Matthias Brunner die Initiative „PhänomenTHAL“, und ermöglichte damit Jugendlichen die Beteiligung an Gemeindeentscheidungen. „Wir haben nur eine Volksschule, danach sind die Kids weg und nicht mehr greifbar für uns. Daher wollen wir sie stärker ans Gemeindeleben binden“, spricht der Bürgermeister von der Motivation hinter „PhänomenTHAL“.
Mittlerweile wurden bereits einige Projekte erfolgreich gemeinsam umgesetzt. So bekam die steirische Gemeinde dank des Engagements der Jungen einen Basketball-Korb, und die Jugend durfte auch im Zuge des Neubaus der Außenanlage der Volksschule mitgestalten. Reitwege wurden errichtet, und als kleiner Nahversorger steht seit wenigen Monaten im Zentrum ein Automat, bei dem regionale Produkte gekauft werden können. Außerdem darf sich die Thaler Jugend an Taxi-Gutscheinen im Wert von zehn Euro, für den Preis von nur drei Euro, erfreuen.
Diskothek und Kletter-Wand in Arbeit
Der nächste Meilenstein des Unterfangens „PhänomenTHAL“ ist eine Jugenddisco, die Ende September 2019 veranstaltet wird. „Außerdem sind wir momentan an einer Boulder-Wand dran“, erzählt Brunner. „Da treffen wir uns so alle zwei bis vier Wochen.“ Dabei setzt er sich mit rund 15 Jugendlichen zusammen, und unterstützt bei der Umsetzung frischer Ideen. Insgesamt ist das Projekt für drei Jahre angesetzt, bis 2021 wird sich also noch viel von junger Hand in Thal bewegen.
-E. AYAZ