„Ein Zeltweger durch und durch“ – so bezeichnet sich der neue Bürgermeister der Stadtgemeinde im steirischen Murtal, Günter Reichhold. Er wurde in der Gemeinderatssitzung am 26. September 2019 einstimmig zum Nachfolger von Altbürgermeister Hermann Dullnig gewählt, der Mitte September seinen Rückzug erklärt hatte.
Sportlich unterwegs in Zeltweg
Tatsächlich ist Reichhold in seiner Heimatgemeinde geboren und aufgewachsen. Der 49-Jährige war nach seinem Wirtschaftsstudium beruflich bei der Austria Email AG tätig, engagierte sich aber bereits früh in der Kommunalpolitik. Seit 1999 setzte er sich als Ausschussvorsitzender in den Bereichen Jugend und Sport ein und war mitverantwortlich für die Gründung des Jugendzentrums „After Schools“ im Jahr 2005. Besonders stolz ist der ehemalige Jugendvertreter, dass Zeltweg während dieser Zeit gleich dreimal zur jugend- und kinderfreundlichsten Gemeinde der Steiermark gewählt wurde.
Beruflich wechselte Reichhold vor zwölf Jahren an das Zeltweger Sportzentrum, dessen Führung er übernahm. Auch in der Gemeindepolitik heißt sein Motto „sportliche Fairness“: Gerechtigkeit und gegenseite Wertschätzung innerhalb der Gemeinde stehen für den frisch gebackenen Ortschef an oberster Stelle. Ein freudiger Moment war für Reichhold die Wahl zum Bürgermeister, bei der er hundertprozentige Zustimmung vom Gemeinderat erhielt. Die Geschäftsführung im Sportzentrum will der 49-Jährige nun abgeben und sich stattdessen voll auf sein neues Amt konzentrieren.
Stolz auf Zeltweg
„Ich bin voller Tatendrang“, bekräftigt der neue Zeltweger Ortschef. „Ich habe in den letzten Wochen sehr viel positive Zustimmung erhalten.“ Reichhold ist optimistisch, er verfolgt eine Vision: Zeltweg soll die lebenswerteste, bildungsinnovativste und bürgerfreundlichste Gemeinde in der Region werden. Hierbei sei man schon auf dem richtigen Weg. Reichhold spricht seinem Vorgänger Hermann Dullnig seinen Dank aus, „dafür, dass er die Gemeinde aus turbulenten Zeiten wieder in ruhige Gewässer geführt hat.“
Insgesamt sollen die Zeltweger stolz auf ihre Gemeinde sein. Um die Heimat lebenswerter zu gestalten, sind schon konkrete Projekte in Planung. Bis September 2020 soll ein neuer Bildungscampus entstehen. Dieser wird Kindergarten, Volksschule und die Neue Mittelschule unter einem Dach vereinen und mit einem Schwerpunkt auf neuromotorischem Lernen zum modernsten Bildungszentrum der Region werden.
In Sachen Lebensqualität will der neue Stadtchef die vielen Naherholungsgebiete in Zeltweg erhalten und das Angebot weiter ausbauen. Forcieren möchte Reichhold auch die regionale Zusammenarbeit Zeltwegs mit den umliegenden Gemeinden. Die zahlreichen Gemeinden-übergreifenen Projekte wie der „Digitale Marktplatz“ im Rahmen von „Regionalität neu gedacht“, das „Murtal Sommer Openair“ und die „Klimachamp App“ sollen weitergeführt werden. „Gemeinsam sind wir stärker“, ist Reichhold überzeugt.
„Gute Mischung“ macht es aus
Sein privatwirtschaftlicher Hintergrund ist dem Zeltweger vor allem bei der finanziellen Führung der Gemeinde von Nutzen. Man könne die Gemeinde mit einem Betrieb vergleichen, schmunzelt Reichhold, der über ein bestimmtes Budget verfüge. Volkswirtschaftlich funktioniere dieser ‚Betrieb‘ aber nur mit der sozialen Komponente, wo der Zusammenhalt und respektvolle Umgang ausschlaggebend sind. Genau das mache Zeltweg auch aus, meint der neue Ortschef. „Die gute Mischung zwischen wirtschaftlicher Stärke und sozialer Vereinsstruktur“.
Auch in seiner Freizeit achtet Reichhold auf Abwechslung: Der begeisterte Sportler spielt neben Fußball auch Gitarre und betont auch den Rückhalt seiner Familie, auf die er immer zählen kann.
-E. SCHUBERT