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30.04.2020

Wetterprognosen helfen Wasserwirtschaft

Wetterprognosen für die nächsten drei bis vier Wochen bieten für einige Anwendungen bereits einen großen Nutzen. So hat die ZAMG in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich Langfristprognosen für Niederschlag und Dürre entwickelt. Die Wasserwirtschaft kann damit möglichst frühzeitig auf extreme Situationen reagieren.

In Folge der Corona-Ausgangsbeschränkungen stieg der Wasserverbrauch in Österreich: Das meldete zuletzt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Was Meteorologie mit Wasserwirtschaft zu tun hat? Mit ihren Wettervorhersagen greift die ZAMG der Wasserwirtschaft und den Trinkwasserversorger in Salzburg und Oberösterreich unter die Arme. In enger Abstimmung kann etwa die Entwicklung des Niederschlags und des Dürrerisikos in den nächsten vier Wochen aufzeigt werden.

Erhöhter Wasserverbrauch im Frühling

Langfristprognosen für Wasserversorger: Die Grafiken zeigen am Beispiel Freistadt/Mühlviertel den möglichen Verlauf von Temperatur, Niederschlag und Dürreindex in den nächsten zwei Wochen sowie eine Abschätzung der Streuung.

Der Verbrauch von Wasser ist sehr unterschiedlich. So steigt im Frühling die Wasserentnahme unter anderem stark durch das Befüllen von Schwimmbecken, Reinigungsarbeiten und durch Bewässerung auf Feldern und in Gärten. Da mehr Menschen zu Hause sind, stieg zuletzt auch im Zuge der Covid-19-Krise der Wasserverbrauch. Gerade deshalb ist vorausschauendes Haushalten mit diesem hohen Gut enorm wichtig. ZAMG betreut dabei rund 2000 Wassergenossenschaften und Gemeinden in Oberösterreich.

„Für viele Fragen der Wasser- und Landwirtschaft sind langfristige Prognosen wichtig, wenn es zum Beispiel um die Trinkwasserbildung oder die Wachstumsphase auf den Feldern geht“, erklärt Bernhard Niedermoser, Leiter der ZAMG-Stelle in Salzburg. „Dabei geht es weniger um kurzfristige Regenmengen, sondern um das Zusammenspiel unterschiedlicher Wetterparameter über einen längeren Zeitraum. Ganz wichtig dabei ist die Verdunstung, die stark vom Wind und hohen Temperaturen angetrieben wird. Starke Verdunstung führt zum Austrocknen der Böden. Das kann einen Mangel an Niederschlag noch deutlich verschärfen, wie das – ähnlich wie in den letzten Jahren – auch heuer der Fall ist.“

Langfristprognosen nutzen in der Planung

Die zuständigen Wasserwirtschaftsverwaltungen in Salzburg und Oberösterreich erhalten Analysen und Prognosen für jeweils vier Regionen pro Bundesland. Die Analysen zeigen die Niederschlagsmengen der letzten Wochen und Monate sowie einen speziellen Dürreindex für den letzten Monat und die letzten 365 Tage (die für die Trinkwasserbildung relevanten Zeiträume). Die Vorhersagen beinhalten die Entwicklung der Temperatur, des Niederschlags und des Dürreindex für die nächsten zwei Wochen sowie die Wahrscheinlichkeit für die Witterung der dritten und vierten Prognosewoche (großräumige Aussagen über zu trocken, zu feucht, zu warm, zu kalt). Die Langfristprognosen nutzen der Wasserwirtschaft unter anderem in den Bereichen Planung, Steuerung und Wartung.

Trockenheit bleibt ein Thema

Heuer ist im Großteil Österreichs deutlich weniger Niederschlag gefallen als in durchschnittlichen Jahren. Am trockensten ist der Boden derzeit dort, wo auch die letzten Jahre von wenig Niederschlag geprägt waren und wo sich das auch auf die Grundwasserstände niederschlägt. Das betrifft zum Beispiel Teile von Oberösterreich und Niederösterreich. Die Langfristprognosen zeigen, dass es in den kommenden Wochen nicht so extrem trocken sein wird wie in den ersten beiden Aprilwochen. Dies wird aber vor allem in Oberösterreich und Niederösterreich nicht ausreichen, um das Defizit auszugleichen und den trockenen Boden in einen feuchten zu verwandeln.

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