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02.06.2020

Neue Bürgermeisterin in Untersiebenbrunn

Die 1.700 einwohnerstarke Gemeinde Untersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf erlebte nach den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen Anfang des Jahres wie so viele Orte in dem Bundesland einen Wechsel in der Chefetage. Dagmar Zier löste ihren Vorgänger Helmut Wagner ab – und wurde nicht lange nach ihrem Bürgermeister-Debut in den Trubel der Coronakrise geworfen.

Bürgermeisterwechsel im Corona-Trubel

„Mein Organisationstalent war gefragt, und das war schon spannend. Ich war noch nicht lang im Amt, und einige Kennenlern- und Schulungstermine mussten abgesagt werden, aber ich denke wir haben das trotzdem gut hingekriegt“, erzählt Zier. Das Gemeindeamt war geschlossen, telefonisch war die frischgebackenen Bürgermeisterin aber ständig erreichbar. „Auch samstags wurde gearbeitet, wir haben versucht, alle Informationen zur Lage bestmöglich an unsere Bürger zu kommunizieren.“

Lob an Engagement der Gemeindemitarbeiter

Da im Untersiebenbrunner Kindergarten anfangs zeitweise nur ein bis zwei Kinder zu betreuen waren, wurden die Kindergartenbetreuerinnen und -betreuer auch in der Grünraumpflege und der Schulraumpflege eingesetzt. „Zwei Klassen konnten mit deren Hilfe in den letzten Wochen hergerichtet werden. Ich bin schon stolz darauf, dass wir dank der Disziplin und der engagierten Mitarbeit der Gemeindebediensteten trotz Krise viel umsetzen konnten“, streut die Bürgermeisterin ihren Angestellten Rosen.

Starker Zusammenhalt am Land

Vor 15 Jahren wurde die 55-Jährige geschäftsführende Gemeinderätin, im zivilen Beruf ist Dagmar Zier Angestellte in einem Planungsbüro. Sie wuchs in Graz auf und wohnte einige Jahre in Wien bevor die Liebe sie aufs Land zog. „Am Landleben schätze ich das Zusammenkommen und das rege Vereinsleben sehr. In der Stadt geht man oft in einer Anonymität unter, aber hier habe ich vor allem jetzt in der Krise den enormen Zusammenhalt der Bewohner sehen dürfen. Wenn man etwas braucht, weiß man wo man hin kann – Hilfe ist hier sehr viel unbürokratischer“, schwärmt die 55-Jährige von den Vorzügen des Landlebens.

Bürgermeisterin ist Leseratte

Privat liest Dagmar Zier gerne, und engagiert sich auch in der örtlichen Bücherei. Freiwillig hilft sie dort einmal in der Woche, um die Leselust der Untersiebenbrunner zu stillen. Dass auch die Kinder nach wie vor regelmäßig ein Buch in die Hand nehmen, ist Zier wichtig. Seit einigen Jahren konnte organisiert werden, dass einmal im Monat die gesamte Volksschule in die Bücherei kommt, um sich klassenweise Bücher auszuleihen.

Für die Zukunft zeigt sich die Bürgermeisterin motiviert: „Jeder in der Ortschaft ist ein wichtger Teil der Gemeinschaft. Für mich ist es vor allem wichtig, dass ich mich am Gemeindewohl orientiere. Ich habe viel Freude am Umgang mit Menschen und will, dass Untersiebenbrunn wieder eine lebendigere Gemeinde wird.“

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