Weißklee
© Natur im Garten/Bernhard Haidler

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15.06.2020

Weißklee am Spielplatz

Auf Grünflächen, die von Kindern bespielt werden (Spielplätze, Freibäder…) sind Bienen nicht gerne gesehen. Deshalb trachtet man danach, Weißklee aus dem Rasen zu entfernen, damit barfuß laufende Kinder nicht gestochen werden.

Vom Herbizideinsatz ist dringend abzuraten, da Kinder den Rasen mit ihrer Haut berühren. Auch Gräser leiden unter diesen Mitteln. Die vermeintlich selektive Wirkung beruht auf der geringeren Blattoberfläche der Gräser, wodurch diese nur weniger Wirkstoffe aufnehmen.

Besser ist es den Rasen so zu kräftigen, dass er sich gegen den Klee durchsetzt.

Klee hat wie alle Schmetterlingsblütler den Vorteil, dass er Stickstoff aus der Luft mit Hilfe von Knöllchenbakterien in den Wurzeln aufnehmen kann. Dieser so gebundene Stickstoff steht der Pflanze unabhängig von einer Düngung zur Verfügung.

Diesen Vorteil kann man ausgleichen indem der Rasen optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Am besten mit organischen Düngern auf Basis tierischer und pflanzlicher Rohstoffe.

Organischer Dünger ist Nahrung für das Bodenleben, welches diese Stoffe abbaut und dabei Nährstoffe freigibt und Humusstoffe erzeugt. Diese lockern den Boden und speichern Nährstoffe sowie Wasser sehr gut.

Durch die starke Bodenbelebung finden Krankheitserreger weniger Platz, dafür aber umso mehr Gegenspieler. Beste Voraussetzungen für das Rasenwachstum! Besonders empfehlenswert sind Dünger mit Mykorrhizapilzen, welche mit den Wurzeln eine Lebensgemeinschaft eingehen und diese mit zusätzlichem Wasser und Nährstoffen versorgen.

Empfohlen werden zwei bis drei Düngergaben im Jahresverlauf. Zwischen März und Mai sowie im Juli oder August bringt man stickstoffhaltige Dünger auf, in sehr kalten Regionen im Oktober kaliumbetonte Dünger. Diese verbessern die Winterhärte der Gräser.. Stickstoffgaben im Herbst sind zu unterlassen, weil das zu verstärktem Austrieb und Rasenkrankheiten führen kann. Klee kommt häufig auf verdichteten Böden vor, daher können Kleenester durch Vertikutieren oder aerifizieren verringert werden. Dabei wird der Boden belüftet und so viele Wurzelstücke des Klees wie möglich entfernt. Anschließend Rasen nachsäen, damit sich die entstandenen Kahlstellen rasch schließen.

Die Belüftung des Bodens funktioniert langfristig besser durch den oben angesprochenen Humusaufbau und durch die Förderung des Bodenlebens. Zu diesem Zweck kann auch 0,5 – 1l Feinkompost / m² und Jahr ausgebracht werden.

Weitere Tipps zum Thema Rasenpflege können Sie auf unserer Homepage nachlesen:

www.naturimgarten.at/wiesenpflege.pdf

www.naturimgarten.at/infoblatt/sportplatzpflege

– M. PUCHNER (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

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