Erstmals gibt es in Österreich heuer in den letzten zwei Ferienwochen eine Sommerschule für 6- bis 14-jährige Schüler. Unterrichtet werden die Schüler von Lehranwärtern von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr. Zielgruppe sind Schüler, die einen Förderbedarf haben – sowohl hinsichtlich ihrer Leistung, als auch was die Deutschkenntnisse betrifft. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Zur Bereitstellung von Nachmittagsbetreuung in den „Sommerschulen“ wird ein mit einer Million Euro dotierter Sondertopf eingerichtet, aus dem etwa Gemeinden unterstützt werden. Heute Montag, endet die Anmeldefrist für die Sommerschule.
Die „Sommerschule“ findet die in den letzten beiden Ferienwochen der Sommerferien zum ersten Mal an ausgewählten Schulstandorten statt. Das Angebot richtet sich an die 6- bis 14-Jährigen. Wer für das Angebot infrage kommt, sollen auch Lehrer und Schuldirektoren empfehlen.
Zielgruppen
Zielgruppen sind Kinder aus Volksschule und der Sekundarstufe I (VS, NMS und AHS Unterstufe), und zwar speziell:
- außerordentliche Schülerinnen und Schüler,
- Schülerinnen und Schüler mit einem nicht abgesicherten Genügend und einem Nicht genügend in Deutsch,
- Schülerinnen und Schüler, die im Fach Deutsch einen besonderen Aufholbedarf, auch aufgrund der Situation der letzten Monate, aufweisen.
Potenzielle Schüleranzahl
Das Bildungsministerium schätzt die potenzielle Zahl der in Frage kommenden Schüler auf 40.000 bis 42.000. Die Sommerschule findet in den letzten zwei Ferienwochen vom 24.08. bis 04.09.2020 im Burgenland, in Niederösterreich und Wien bzw. von 31.08. bis 11.09.2020 in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg jeweils von 8:00 bis 12:00 Uhr statt.
Unterricht durch Lehramtsanwärter
Unterrichtet werden sollen die Schüler von Lehrern sowie Lehramtsanwärtern. Diese erhalten 5 ECTS-Punkte (125 Stunden) für ihre Tätigkeit. Bis Mitte Juni müssen die Schüler für die Sommerschule bei den Bildungsdirektionen angemeldet werden, mit der Anmeldung wird die Teilnahme für die vollen zwei Wochen verpflichtend.
Buddy-Schüler unterstützen im Unterricht
Neben den Kindern mit Deutschförderbedarf sollen auch ausgewählte gute Schüler als „Buddies“ an den Sommerschulen teilnehmen können. Die sogenannten Buddy-Schülerinnen bzw. Schüler werden von der Schulleitung ausgewählt und können freiwillig teilnehmen. Sie sollen eine Vorbild- und Leitbildfunktion übernehmen und den Lehrenden assistieren. Als Dank für ihre Unterstützung sollen sie beispielsweise Büchergutscheine erhalten.
1 Million Euro Sondertopf für Gemeinen, die Nachmittagsbetreuung anbieten
Zur Bereitstellung von Nachmittagsbetreuung in den „Sommerschulen“ wird ein mit einer Million Euro dotierter Sondertopf eingerichtet, aus dem etwa Gemeinden unterstützt werden.
Wo findet die Sommerschule statt?
Die Sommerschule findet an ausgewählten Schulstandorten statt. Ein Standortkonzept sieht vor, dass es zu einer Bündelung des Angebots bei einzelnen Standorten in der Region kommen wird, wobei insbesondere die Erreichbarkeit und die räumliche Infrastruktur zur Einhaltung aller erforderlichen Hygienevorschriften im Fokus steht. Die Beteiligung der Schulstandorte, der Schulleitungen und der Pädagoginnen und Pädagogen erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Bildungsdirektionen nehmen mit den Schulen und Gemeinden, die als Standorte in Frage kommen, Kontakt auf. Aus Gründen der Effizienz und Effektivität unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit wird zumindest die Einrichtung von zwei oder mehr Gruppen zu je acht bis maximal 15 Schülerinnen bzw. Schülern pro Sommerschule empfohlen.
Infos
Umfassende Infos zur Anmeldung und Ablauf für Schulleitungen, Pädagoginnen und Pädagogen, Studierende und Eltern findet man auf www.sommerschule.gv.at. Darüber hinaus wird es für die Studierenden während der Sommerschule auch eine Hotline mit pädagogischen Coaches geben.
– S.PEISCHL