Für eine Verjüngungskur von Stauden ist der Herbst der ideale Zeitpunkt. Sie werden dafür ausgegraben und zerteilt. Der späteste Termin für die Teilung wäre vor dem Austrieb im zeitigen Frühjahr. In der Vegetationsperiode würden die Pflanzen durch diese Prozedur geschwächt und könnten absterben.
Wenn Pflanzen lange Zeit am selben Platz stehen, kommt es oft zur „Bodenmüdigkeit“. Darunter versteht man, dass die Gewächse nicht mehr den gewünschten Ertrag bringen. Bei Zierpflanzen hingegen bedeutet es, dass die Blühfreudigkeit nachlässt. Eine gezielte Düngung und Humusanreicherung kann diesbezüglich zwar manchmal Abhilfe schaffen, die Ursache liegt jedoch oft auch an der Anhäufung von Schädlingen und Krankheiten, oder an der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten aus den Wurzeln. Durch die lange Verweilzeit einer Pflanze am selben Standort häufen sich diese „Wurzelexsudate“ im Boden an und bewirken eben diese Erschöpfung des Bodens.
Auch wenn Nachbarpflanzen die Stauden bedrängen, sie schon stark verwachsen sind oder im Inneren verkahlen, bietet es sich an diese auszugraben, zu teilen und umzupflanzen.
Viele Stauden haben nämlich die geniale Eigenschaft, dass man sie nach dem Motto „aus eins mach zwei (oder mehr)“ vervielfältigen kann – ganz ohne Samen! Die Tochterpflanzen sind mit der Mutterpflanze identisch- sind also gewissermaßen ein Klon.
Wie geht man vor?
Am besten wird der Wurzelballen mit einer Grabgabel ausgehoben. Den Ballen von Flachwurzlern wie Storchschnabel kann man per Hand vorsichtig auseinander zerren. Große verfilzte oder stark verhärtete Wurzelstöcke wie z.B. von Frauenmantel, Astern oder Hosta werden mit dem Spaten oder einer alten Handsäge geteilt. Man kann dabei durchaus beherzt zu Werke gehen. Die Pflanzen regenerieren sich aus den Bruchstücken heraus.
Im Zuge dieser Prozedur werden alte und abgestorbene Teile, sowie eingewachsene Wurzelunkräuter wie Quecken und Giersch entfernt.
Im neu zu bepflanzenden Beet lockert man den Boden 40cm tief mit einer Grabgabel oder einem Sauzahn, entfernt alle Unkräuter, gräbt Löcher für die Stauden und reichert die Aushuberde mit einem Drittel Kompost an.
Nun setzt man die Teilstücke ein und gießt sie sorgfältig an, auch wenn Regen angekündigt ist. Solange der Boden 5°C hat, können noch Feinwurzeln gebildet werden. Somit kann die Pflanze im Frühling optimal starten.
Nähere Informationen zum Thema „Stauden“ finden Sie in unserem Infoblatt
https://www.naturimgarten.at/staudenpflanzungen-gruenraum
Mehr Information erhalten Sie beim “Natur im Garten” Grünraumservice unter der Telefonnummer 02742-74333 oder per E-Mail unter gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)