Am vergangenen Sonntag haben in Kärnten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen stattgefunden. 465.256 Personen, davon 34.408 EU-Bürger waren aufgerufen die Gemeinderäte und Bürgermeister in den 132 Kärntner Gemeinden zu wählen. Mehr als 105.000 Wähler nutzten diesmal die Briefwahl, weshalb das Endergebnis vor allem aus den größeren Städten noch aussteht. Klar ist jetzt schon: SPÖ musste nach dem vorläufigen Stand (Sonntag 22 Uhr) leichte Verluste hinnehmen (-1,4 Prozent), die ÖVP legte um 4,0 Prozent zu. Die FPÖ verlor 2,2 Prozent, hielt aber die meisten ihrer Bürgermeister. Die Grünen verloren leicht, traten aber auch in weniger Gemeinden an. Team Kärnten und NEOS traten nur in wenigen Gemeinden an. Insgesamt kommt es in 28 der 132 Gemeinden zu einer Bürgermeisterstichwahl.
In drei Bezirksstädten gibt es eine Stichwahl
In drei Bezirksstädten Kärntens gibt es nach den Kommunalwahlen vom Sonntag in zwei Wochen eine Stichwahl: In Klagenfurt heißt das Match Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) gegen Vorgänger Christian Scheider (Team Kärnten), in Spittal/Drau Amtsinhaber Gerhard Pirih (SPÖ) und Vorgänger Gerhard Köfer (Team Kärnten). In Hermagor muss Stadtchef Siegfried Ronacher (SPÖ) in die Stichwahl gegen Leopold Astner (ÖVP). Die übrigen Amtsinhaber schafften es im ersten Anlauf.
Bgm von Villach kam auf 58,9 Prozent
In Villach kam SPÖ-Bürgermeister Günther Albel auf 58,9 Prozent und schaffte im Gemeinderat 50 Prozent. Er hat seine Wiederwahl damit sicher. In Wolfsberg erzielte Stadtchef Hannes Primus (SPÖ) ohne Wahlkarten 65 Prozent der Stimmen, die SPÖ kam auf 58,5 Prozent.
In Feldkirchen wurde Bgm Treffner mit 53,3 Prozent im Amt bestätigt
In Feldkirchen stürzte die SPÖ hingegen ab, von 41,2 Prozent 2015 auf nur noch 26,8 Prozent. Die ÖVP gewann hingegen kräftig dazu und erreichte 44,3 Prozent der Stimmen nach 29,6 vor sechs Jahren. Feldkirchens ÖVP-Bürgermeister Martin Treffner wurde mit 53,2 Prozent im Amt bestätigt. SPÖ-Kandidat Karl Lang kam auf 26 Prozent, die übrigen Bewerber blieben einstellig. Hier liegt bereits das Endergebnis vor.
In St. Veit an der Glan und in Hermagor legte die SPÖ zu
In St. Veit/Glan legte die SPÖ bei der Gemeinderatswahl auf 61,8 Prozent zu, das ist ein Plus von 12,4 Prozent. Die ÖVP verlor 3,8 Prozent und kam auf 22 Prozent, die FPÖ fiel auf 10,8 Prozent. SPÖ-Stadtchef Martin Kulmer kam im Endergebnis mit Wahlkarten überhaupt auf 68,2 Prozent. Auch Markus Lakounigg, SPÖ-Bürgermeister in Völkermarkt, schaffte es im ersten Wahlgang doch deutlich, er errang 53,7 Prozent, ÖVP-Spitzenkandidatin Angelika Kuss-Bergner kam auf 22,9 Prozent. Lakounigg holte auch die absolute Mehrheit zurück, die SPÖ gewann 3,2 Prozent und kam auf 52,6 Prozent vor der ÖVP mit 24,9 (plus 6,4) und der FPÖ (19,6 Prozent).
In Hermagor erreichte Ronacher mit den Wahlkarten 44,2 Prozent, Astner erzielte 37,6 Prozent. Die SPÖ gewann 4,1 Prozent dazu und erzielte 43,6 Prozent, die ÖVP verbesserte sich von 30,7 auf 33,4 Prozent. In Spittal lag nach der ersten Runde Köfer mit 36,2 Prozent vor Pirih, der 35,1 Prozent schaffte. Im Gemeinderat liegt die SPÖ mit 31,4 Prozent aber vor dem Team Kärnten, das auf 29,3 Prozent kam.
Gurk bleibt freiheitlich, St. Georgen bei Team Kärnten
Gurk, wo Langzeit-Bürgermeister Siegfried Kampl nicht mehr angetreten ist, bleibt hingegen freiheitlich. Siegfried Wuzella schaffte es mit 56,26 Prozent im ersten Anlauf. In der Gemeinde Weißensee wird es in zwei Wochen eine Stichwahl geben. Bei den Gemeinderatswahlen blieb die Kommune Lesachtal fest in ÖVP-Hand, verlor aber ein paar Stimmen, während die SPÖ zweistellig zulegte.
Die Grünen schafften in Feldkirchen mit 12,7 Prozent der Stimmen immerhin einen Stadtratssitz. In Klagenfurt (8,7 Prozent) verloren sie ihn hingegen, außer die Wahlkartenauszählung bringt diesbezüglich noch eine Überraschung. Die NEOS erzielten mit 14,6 Prozent in Seeboden am Millstätter See, Heimat von Parteichef Markus Unterdorfer-Morgenstern ihr stärkstes Ergebnis. Das Team Kärnten hielt seinen Bürgermeister in St. Georgen im Lavanttal und brachte Scheider in Klagenfurt und Köfer in Spittal sowie in Keutschach Ex-Bürgermeister Gerhard Oleschko (früher FPÖ) in die Stichwahl. Für die slowenische Einheitsliste/Enotna lista verteidigte Bernard Sadovnik den Bürgermeistersesssel in Globasnitz/Globasnica, Franz-Josef Smrtnik in Bad Eisenkappel/Zelezna kapla muss in die Stichwahl.
Erfolg für slowenische Einheitsliste in Zell
In der zweisprachigen Gemeinde Zell Pfarre/Sele Fara (Bezirk Klagenfurt-Land) schnitt die slowenische Einheitsliste/Enotna lista gut ab. Ein Plus von 5,9 Prozent brachte 40,1 Prozent der Stimmen. Die SPÖ verlor die absolute Mehrheit und kam nur noch auf 48,7 Prozent. SPÖ-Bürgermeister Heribert Kulmesch verteidigte aber seinen Sessel, er kam auf 52,6 Prozent, Danijel Olip von der EL erreichte 39,7 Prozent. Der ÖVP-Kandidat Philipp Rakuschek kam auf lediglich 7,7 Prozent, die ÖVP erreichte 9,2 Prozent.
Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen im Jahr 2015 kamen die Sozialdemokraten auf 40,23 Prozent, sie stellten 60 der 132 Bürgermeister. Die ÖVP kam auf 22,5 Prozent und 42 Bürgermeister, die FPÖ auf 17,96 Prozent und 22 Bürgermeister. Die Einheitsliste stellt zwei Bürgermeister. Grüne 5,59 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag 2015 bei 71 Prozent.
Der älteste Bürgermeisterkandidat ist 79 Jahre alt, der jüngste 22Jahre. Und sollte sich der 22-jährige Maximilan Peter in St. Andrä tatsächlich durchsetzen, hätte dies Folgen für ganz Österreich: Er wäre dann der jüngste Ortschef des Landes.
– Redaktion (Quelle: APA, Standard, ORF, Presse)
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