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04.03.2021

Österreichs Gemeindestuben werden immer weiblicher

Der Frauenanteil in den österreichischen Gemeinden steigt stetig: Zum Zeitpunkt des Weltfrauentags 2021 gibt es hierzulande 197 Bürgermeisterinnen, das sind 16 mehr als noch im Vorjahr und entspricht mittlerweile einem Anteil von fast zehn Prozent. „Wir freuen uns, dass wir jedes Jahr mehr Frauen in den Kreis der Kommunalpolitiker aufnehmen können. Natürlich gibt es noch Luft nach oben, doch wie die Zahlen zeigen, sind wir am richtigen Weg“, erklärt Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Alfred Riedl und betont weiter: „Unsere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bemühen sich in allen Gemeinden, mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern und auch zu motivieren, wichtige Führungspositionen in der Gemeinde anzustreben.“

Bürgermeisterinnen motivieren andere Frauen

Weiblich besetzte kommunale Spitzenpositionen setzen ein wichtiges Zeichen. „Junge Frauen in ländlichen Regionen sehen häufig nur begrenzte Perspektiven für Ausbildung und Beruf, was im schlimmsten Fall zur Abwanderung führt. Für sie sind weibliche Führungskräfte wie Bürgermeisterinnen ein wichtiges Vorbild. Sie zeigen, dass es für Frauen auch am Land möglich ist, ihre beruflichen Ziele zu erreichen“, so die beiden Vizepräsidentinnen des Österreichischen Gemeindebundes Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher und Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner. Sie betonen: „Unsere Bürgermeisterinnen, Vizebürgermeisterinnen, Gemeinderätinnen, sowie alle Mitarbeiterinnen in den Gemeinden setzen ein positives Signal, indem sie durch ihre Arbeit Frauen motivieren und deren Interesse für die Politik wecken.“

Unter den Vizebürgermeistern der heimischen Gemeinden sind 453 von 2.236 weiblich, das ist ein Anteil von rund 20 Prozent. In den Gemeinderäten ist beinahe jedes vierte Mitglied eine Frau, nämlich 9.757 von 39.740 in ganz Österreich. Insgesamt sind 23,6 Prozent aller Gemeindevertreter weiblich. „Die Hälfte der österreichischen Bevölkerung sind Frauen, daher sollten diese auch auf jeder politischen Ebene zu einem Anteil vertreten sein, der dieses Verhältnis widerspiegelt“, so die Gemeindebund-Vizepräsidentinnen Sonja Ottenbacher und Roswitha Glashüttner. Im Bundesländervergleich schneidet Niederösterreich derzeit mit 74 Bürgermeisterinnen am besten ab, gefolgt von Oberösterreich mit 48, und der Steiermark mit 22 Frauen an der Spitze. In Tirol gibt es aktuell 17 Ortschefinnen, im Burgenland 12 und in Kärnten aktuell 10. Das Schlusslicht bilden Salzburg mit 8 und Vorarlberg mit 6 Bürgermeisterinnen.

Videokonferenzen helfen Familie, Beruf und Amt zu vereinen

Ein Grund, warum immer noch viele Frauen vor kommunalen Spitzenpositionen zurückscheuen, ist die Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie. Positive Auswirkungen hatte die Corona-Krise für sie in dem Sinne, dass sich das öffentliche Leben vielerorts ins Internet verlagerte und Veranstaltungen per Videokonferenz stattfanden. „Das ermöglicht Amtsinhabern mit kleinen Kindern, von zu Hause aus am Geschehen teilzuhaben. Es lohnt sich, dies auch in Zukunft verstärkt beizubehalten. Termine am Abend oder an den Wochenenden würden somit weniger Unvereinbarkeiten mit der Familie oder dem Hauptberuf mit sich bringen“, meint Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.

Der Österreichische Gemeindebund setzt sich seit Jahren für die Förderung von Frauen in kommunalen Funktionen und besonders in Bürgermeisterämtern ein. „Wir veranstalten etwa seit 2007 jedes Jahr unser Bürgermeisterinnentreffen, um Austausch und Vernetzung zu fördern. Gemeinsam mit Frauenministerin Susanne Raab organisiert der Gemeindebund am 19. März 2021 zudem einen Austausch mit Bürgermeisterinnen und Vizebürgermeisterinnen per Videokonferenz“, so die beiden Vizepräsidentinnen des Gemeindebundes Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner und Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher.

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