Der Gemeinde Euratsfeld im Mostviertel ist es gelungen, mit verschiedenen Staudenkompositionen das Ortsbild zu verschönern und gleichzeitig ökologisch aufzuwerten. Dies ist in erster Linie einer großen Gruppe ehrenamtlicher HelferInnen aus dem Verein „Schönes Euratsfeld“ zu verdanken.
300 Mitglieder zählt dieser Verein, 30 davon beteiligen sich auch aktiv bei der Pflege aller Staudenbeete im Ort. Dabei helfen „Jung und Alt“ zusammen, das älteste Mitglied ist 80 Jahre alt, das jüngste erst zwölf!“ so Andreas Haag, der Obmann.
Ihr Tun und Wirken stößt auf breite Zustimmung – merkbar an den „Wow“-Effekten wenn Passanten stehenbleiben, das Handy zücken um Fotos zu machen, oder durchfahrende Autos kurz anhalten und Insassen die Beete bewundern. Etliche BürgerInnen Euratsfelds gestalteten sogar ihre Vorgärten nach dem Vorbild mancher Staudenrabatten im Ort.
Bei der Konzeption konnte die Gemeinde auf vom Land Niederösterreich geförderte Gestaltungsberatungen von „Natur im Garten“ mit Alois Graf und Christian Winkler zurückgreifen.
Dabei wurden Pflanzkonzepte mit Stauden entwickelt, die einen wichtigen Beitrag als Insektenfutterquellen leisten, aber auch einen Blickfang für die Bevölkerung darstellen. Die ausgewählten Pflanzen sind robust und trockenheitsverträglich. Aus diesem Grund sind sie pflegeextensiv und eignen sich gut als Straßenbegleitgrün. Außerdem ergeben sich durch die unterschiedlichsten Blüh- und Wachstumsphasen vielfältige jahreszeitliche Aspekte. Ein abgestimmtes Konzept der Blühfarben sorgt zudem für spannende Farbkombinationen. Im Vordergrund stehen die zwei Komplementärfarben Violett und Gelb.
Dass Stauden auch an schattige Stellen gestalterisch eingesetzt werden können beweist die Pflanzung am Kirchenplatz unter den Lindenbäumen. Je nach Jahreszeit blühen hier u.a. Frauenmantel, Sterndolde, Nieswurz, Alpenakelei, Blut-Storchschnabel, oder Kerzenknöterich.
Als Beispiel für trockene und aufgrund dessen für viele Pflanzen anspruchsvolle Standorte, seien hier Parkplätze genannt. Zwischen Stellflächen befinden sich Beete mit Steppensalbei, Katzenminze, Nacht- und Königskerze, Schafgarbe und Fetthenne.
Viele andere nachahmenswerte Gestaltungsideen mit Stauden finden sich im Ort. So gestaltet ist der Lebensraum nicht nur für die BürgerInnen attraktiv, sondern auch für bestäubende Insekten, die in unserer Kulturlandschaft immer weiter zurückgedrängt werden.
Wir hoffen im Sinne von „Natur im Garten“ dass noch viele Gemeinden diesem Beispiel folgen.
Anregungen und Tipps zu dem Thema finden Sie auch unter https://www.naturimgarten.at/staudenpflanzungen-gruenraum
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)