Im Frühling geben Rasenflächen oft ein wenig einladendes Bild ab. Braune Lücken, Moos, oder Rasenfilz, lassen diese Flächen unattraktiv erscheinen. Im Folgenden wollen wir Ihnen einige Tipps zur ökologischen Rasenpflege im öffentlichen Grünraum geben.
Generell sollte überlegt werden, was dem Rasen Gutes getan werden kann, und nicht wie seine Gegenspieler (Moos, Unkräuter…) am besten vernichtet werden.
Vertikutieren ist passee
Das in vielen Gartenratgebern empfohlene Vertikutieren (Aufritzen und Belüften des Bodens durch rotierende Messer), schädigt den Rasen bei häufiger Durchführung mehr, als es ihm nutzt. Man sollte das nur machen, wenn schon mehr Moos als Rasen auf den betreffenden Flächen wächst und anschließend hochwertiges Saatgut nachsäen.
Rasen liebt lockeren, humusreichen Boden und Stickstoff, aber keine Unkrautvernichter. Dass der Rasen bei Einsatz von Unkrautvernichtern nicht abstirbt, liegt lediglich daran, dass er durch die kleinere Blattoberfläche weniger davon aufnimmt als Unkräuter. Eine Schwächung findet aber trotzdem statt.
Humus gegen Verdichtung und Unkraut
Durch die Belebung des Bodens mit Komposttee, oder fein gesiebtem Kompost, wird erreicht, dass der Rasenfilz (Schicht abgestorbener Grashalme am Boden) schneller abgebaut wird. Kompost ist nämlich nicht nur ein Dünger mit allen Hauptnährstoffen (N,P,K) sondern er enthält auch Mikroorganismen, welche den Filz abbauen und wieder Nährstoffe freisetzen. Durch den Einsatz von fein gesiebtem Kompost (1,5l/m²/Jahr) wird mittelfristig auch der Humusgehalt im Boden erhöht. In humusreichen Böden können sich die Wurzeln der Gräser gut entwickeln. Auf verdichtetem Untergrund fühlen sich hingegen eher Beikräuter wie z.B. Wegerich-Arten wohl.
Der Humusaufbau wird zusätzlich gefördert, wenn 3x/Jahr organische Dünger ausgebracht werden. Bodenorganismen arbeiten diese Dünger auf. Gemeinsam mit dem Kompost und den Ausscheidungen der Bodenorganismen entsteht ein feiner Boden mit guter Krümelstruktur. Hier fühlen sich die Rasenwurzeln, die im Gegensatz zu diversen Unkräutern nicht so tief in den Boden vordringen können, wohl. Mit dem Einsatz chemisch-synthetischer Dünger würde aber das Gegenteil erreicht: Diese Düngesalze können das Bodenleben schädigen!
Manche organische Dünger enthalten sogar Mykorrhizapilze. Sie versorgen die Gräser mit zusätzlichen Nährstoffen und erhöhen die Wurzelleistung beträchtlich. Auch Braunalgenpräparate enthalten wurzelanregende Stoffe.
Nähere Infos unter www.naturimgarten.at/infoblatt/wiesen-rasen
Mehr Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“: Telefon 02742/74333 oder https://www.naturimgarten.at/gemeinde
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)