Nicht immer muss eine Verfärbung von Blättern mit Krankheiten oder Schädlingsbefall zu tun haben. Manchmal fehlt den Pflanzen schlichtweg etwas. So wie Menschen oder Tiere leiden auch Pflanzen unter Nährstoffmangel und reagieren auf spezifische Weise.
An Blättern von Ziergehölzen oder Kletterpflanzen zeigt sich das mit einer Gelbfärbung der Blätter, wobei die Blattrippen noch grün gefärbt sind. Wenn dieses Phänomen von den jungen Blättern an den Triebspitzen ausgeht, handelt es sich um Eisenmangel. Bei starker Ausprägung greift das Phänomen auch auf die älteren Blätter über, vorzeitiger Blattfall und eine Schwächung der Pflanze sind die Folge.
Eisen ist zwar „nur“ ein Mikronährstoff, die Pflanze braucht ihn aber zur Herstellung des Blattgrüns.
Wie kann ich Abhilfe schaffen?
Um Abhilfe zu schaffen muss man zunächst nach der Ursache suchen. Oft ist nämlich genügend Eisen im Boden vorhanden, die Pflanze kann dieses aber nicht aufnehmen, weil andere im Überfluss vorhandene Nährstoffe (Phosphor, Kupfer, Mangan) die Eisenaufnahme blockieren, oder weil der Boden eine zu basische Reaktion zeigt. Liegt der pH-Wert nämlich über 7, tun sich Pflanzen schwer mit der Aufnahme. Insbesondere säureliebende Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen, Hortensien oder Heidelbeeren können Eisen erst ab einem pH-Wert von 6 aufnehmen. Im Fachhandel gibt es Testkits mit denen man den pH-Wert des Bodens messen kann.
TIPP: Am einfachsten und sinnvollsten wäre es, auf kalkreichen Böden diese klassischen „Moorbeetpflanzen“ nicht zu pflanzen. Kalk erzeugt nämlich eine basische Bodenreaktion. „Saure“ Böden finden sich in Niederösterreich im Waldviertel, südlich der Donau nur an der Neustadtler Platte, im Dunkelsteinerwald und im Wechselgebiet.
Nach Möglichkeit sollte mit Regenwasser gegossen werden, dieses ist nämlich im Gegensatz zu Grund- oder Quellwasser kalkfrei. Rindenmulch von Nadelbäumen, eine Mulchschicht aus Eichen- oder Nusslaub, Nadelstreu oder Traubentrester senken den pH-Wert mittelfristig. Bei deren Zersetzung entstehen nämlich organische Säuren.
Bodenverdichtungen und Staunässe, welche Eisen für die Pflanzen unverfügbar machen, lassen sich beheben indem man mit der Grabgabel Löcher in den Boden macht und diese mit Quarzsand verfüllt.
Bodenuntersuchungen zeigen, ob tatsächlich zu wenig Eisen im Boden vorhanden ist. Organische Spezialdünger können hier kurzfristig Abhilfe schaffen.
Weiter Infos bekommen Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333
Bernhard Haidler, Natur im Garten
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)