Wozu Winterschutz bei Rosen könnte manch einer fragen. Grundsätzlich sind heimische Wildrosen natürlich winterhart. Bei vielen Gartenrosen wurden jedoch wärmeliebende Teerosen aus China eingekreuzt, die Kälte nicht gut vertragen.
Vorbeugende Maßnahmen sind daher schon ganz zu Beginn, bei der Pflanzung wichtig. Hier gilt es das Kleinklima im Garten zu beachten wie das Vermeiden von Senken in denen kalte Luft nicht abfließen kann. Andererseits sind Gunstlagen wie Trockensteinmauern oder Hausmauern, die Wärme abstrahlen zu bevorzugen.
Bei der Pflanzung ist außerdem zu beachten, dass die Veredelungsstelle ca. 5cm unter der Erde zu liegen kommt. Darunter versteht man jene verdickte Stelle, an der das Edelreis auf die Unterlage gepfropft wurde. Diese sog. Veredelungsstelle ist die Schwachstelle der Pflanze, die am leichtesten auffriert.
Das Anhäufeln mit Erde im Herbst, an der Basis des Rosenstocks (ca. 20cm hoch), ist ein zusätzlicher Schutz und eine Dämmung dieser empfindlichen Stelle. Andererseits werden so auch die untersten Knospen des Rosenstocks vor dem Erfrieren geschützt. So stehen der Pflanze wenigstens die untersten Augen für einen Neuaustrieb zur Verfügung, für den Fall, dass durch langanhaltende extreme Fröste die weiter oben liegenden Pflanzenteile erfrieren. Alternativ kann der Boden auch mit Reisig abgedeckt werden.
Sollten extrem kalte Witterungsverhältnisse angekündigt werden, gilt es auch Hochstammrosen zu schützen. Bei ihnen befindet sich die Veredelungsstelle weiter oben am Stamm. Sie wird in einen mit Stroh oder Holzwolle gefüllten Jutesack eingepackt. Verwenden Sie dafür keinesfalls Plastiksäcke, weil durch sie kein Luft- und Feuchtigkeitsaustausch möglich ist.
Entfernen Sie diesen Schutzmantel erst wenn keine stärkeren Fröste mehr drohen.
Wie in bereits vergangenen Beiträgen erwähnt, ist es für den Winterschutz essentiell, Schnittmaßnahmen im Herbst zu unterlassen. Durch diese Verletzungen wird der natürliche Schutz der Pflanzen unterlaufen, diese Wunden sind besonders anfällig. Bei Frösten frieren die Rosen bis weit ins gesunde Holz zurück. Als grobe Faustregel gilt: Rosen erst schneiden, wenn die Forsythien zu blühen beginnen!
Die Bruchgefahr langer Triebe durch Nassschnee kann auch gebannt werden, indem man diese mit Jutebändern zusammenbindet.
Weitere Infos erhalten Sie bei der Grünraumservicestelle von „Natur im Garten“ unter 02742-74333 bzw. gartentelefon@naturimgarten.at
Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)