24.11.2021

Land der Häuslbauer wird zur Wohnungs-Nation

Im Jahr 2020 wurden österreichweit rund 68.100 Wohnungen errichtet, wie aus vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria hervorgeht. Damit wurde nach 2019 (68.701 fertiggestellte Wohnungen) der bislang zweithöchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn erreicht. Nicht enthalten in den Zahlen der Statistik Austria sind die in Wien durch An-, Auf-, und Umbautätigkeit an bestehenden Gebäuden errichteten Wohnungen. Das zeigt einen Trend zur Wohnung. Ein Haus zu kaufen oder gar zu bauen ist für viele junge Menschen nicht mehr möglich. Dass Junge heute statistisch weniger haben als ihre Eltern, ist unbestritten. Laut Berechnungen des Internationalen Währungsfonds besitzen Millennials 40 Prozent weniger Vermögen als ihre Eltern im selben Alter.

Österreich will hoch hinaus

Die Bautätigkeit war vom mehrgeschoßigen Wohnbau dominiert, der 2020 etwas mehr als 56% aller Fertigstellungen ausmachte. Mit Ein- und Zweifamilienwohnhäusern wurden im selben Zeitraum etwa ein Viertel aller Wohneinheiten errichtet. Weniger als 1% der Wohnungen kamen mit neuen überwiegenden Nicht-Wohngebäuden zustande.

Mehr als ein Fünftel aller fertiggestellten Wohnungen wurde 2020 mit neuen Gebäuden in Wien geschaffen. Nur knapp darunter lag Oberösterreich (fast 19%) gefolgt von Niederösterreich (nicht ganz 17%). Die Steiermark erzielte einen Anteil von mehr als 14%, Tirol etwa ein Zehntel, in Salzburg waren es weniger als 7%, in Vorarlberg wie auch in Kärnten jeweils rund 5%. Nicht ganz 4% aller Wohneinheiten wurden im Burgenland errichtet.

In Wien fällt der erwartungsgemäß überproportionale Wert in Mehrgeschoßbauten auf: 2020 wurden allein in der Bundeshauptstadt knapp 35% aller Wohnungen dieses Gebäudetyps geschaffen. Innerhalb des Ein- und Zweifamilienwohnhausbaus zeigten insbesondere die Bundesländer Niederösterreich gefolgt von Oberösterreich die höchsten Anteile (fast 27% bzw. mehr als 24%). Mit etwa 14% war auch in der Steiermark ein vergleichsweise hoher Wert festzustellen.

875 Fußballfelder verbaut

Die höchsten Fertigstellungsraten ergaben sich für Tirol (9,2 fertiggestellte Wohnungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner) gefolgt von Vorarlberg (8,8) und Oberösterreich (8,5). Überdurchschnittliche Werte zeigten auch Salzburg (7,9), gefolgt von der Steiermark (7,8) und dem Burgenland (7,7). Die restlichen Bundesländer lagen durchwegs unter dem Bundesschnitt: In Wien war das nur geringfügig der Fall (7,3), in Niederösterreich war der Abstand schon etwas größer (6,7). Die geringste Rate wies Kärnten mit 5,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus.

Da sich die Zahlen der Bundeshauptstadt nur auf die mit neuen Gebäuden errichteten Wohnungen beziehen, ist die hier ermittelte Rate naturgemäß geringer. Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in Wien aber deutlich dynamischer als in den anderen Bundesländern, es ist somit von einem höheren Bedarf an neuen Wohnungen auszugehen. Daher könnte ein Miteinbeziehen der mittels An-, Auf-, Umbautätigkeit zustande kommenden Einheiten eine nicht unwesentliche Erhöhung der entsprechenden Rate für Wien mit sich bringen.
Für die 2020 fertiggestellten neuen Gebäude wurden Flächen im Ausmaß von 875 Fußballfeldern überbaut.

Fast die Hälfte aller Flächen sämtlicher neuer Gebäude wurde alleine in Oberösterreich (fast 26%) und Niederösterreich (mehr als 23%) verbaut. Rund 15% der Flächen wurden in der Steiermark benötigt, zu jeweils rund 8% war dies in Tirol und der Bundeshauptstadt der Fall. In den verbleibenden Bundesländern streuten die entsprechenden Anteile jeweils um die Fünf-Prozent-Marke.

-E.AYAZ, Quelle: STATISTIK AUSTRIA, RED

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