Die Beamten erhalten für 2022 eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von 3 Prozent. Regierung und Gewerkschaft haben sich letzte Woche auf eine soziale Staffelung geeinigt.
Niedrige Einkommen werden ab 1. Jänner 2022 um 3,22 Prozent angehoben, dieses Plus wird dann bis auf 2,91 Prozent für hohe Einkommen abgeschmolzen.
Gemeindebedienstete indirekt betroffen
Darauf hat sich der für die Beamten zuständige Vizekanzler Werner Kogler mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Norbert Schnedl, und dem für die Gemeindebediensteten zuständigen younion-Chef Christian Meidlinger in der dritten Verhandlungsrunde verständigt, die angesichts des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie im kleinen Kreis stattfand. Das Finanzministerium war nur mit Spitzenbeamte zugegen, der am Abend zurückgetretene Minister Gernot Blümel kam nicht mehr zu der Runde.
Die Kosten für das Bundesbudget wurden mit 447 Millionen Euro beziffert. Direkt betroffen von den Gehaltsverhandlungen sind 225.000 Personen (Bundesbedienstete und Landeslehrerinnen), indirekt betroffen sind die 308.000 Bediensteten der Länder und Gemeinden, die den Bundesabschluss meist übernehmen.
Im vergangenen Jahr hatte es aufgrund der Corona-Pandemie bereits in der ersten Verhandlungsrunde einen Abschluss gegeben, mit dem die Inflation von 1,45 Prozent abgegolten wurde.
Kogler: „Leistungen des Jahres sollten honoriert werden“
Die heuer erzielten 3,0 Prozent durchschnittlich werteten Schnedl und Meidlinger im Gespräch mit der APA als „guten und fairen Abschluss in einer schwierigen Zeit“. Die beiden Gewerkschafter verwiesen darauf, dass man damit deutlich über der maßgeblichen Inflation von 2,1 Prozent liege. Damit werde eine „besondere Wertschätzung“ für die Leistungen der öffentliche Bediensteten zum Ausdruck gebracht, insbesondere für jene in den in der Pandemie besonders belasteten Bereichen, wie den Beschäftigen in den Gesundheitsberufen, in der Pflege, der Polizei, in den Schulen und Kindergärten. Zum Umstand, dass die Metaller mit 3,55 Prozent mehr erreicht haben, erklärten Schnedl und Meidlinger, dass man mit den Metallern nicht im Wettbewerb stehe. Und außerdem würden dort die Kollektivverträge auch nur um 3 Prozent erhöht. Sowohl Schnedl als auch Meidlinger äußerten die Erwartung, dass die Länder und Gemeinden diesen Abschluss nun übernehmen.
Auch Kogler sprach in einer Stellungnahme gegenüber der APA von einem „fairen und angemessenen Abschluss“. „Die Leistungen in diesem Jahr sollen trotz herausfordernder budgetärer Rahmenbedingungen honoriert werden“, meinte der Vizekanzler. Er betonte, dass auch dieses Jahr für alle im öffentlichen Dienst eine Herausforderung gewesen sei, „die gut gemeistert wurde“.
-APA