Ein wichtiger Grund für die Pflanzung von Hecken ist aus Sicht der Grundstücksbesitzer die Blickdichtheit. Sowohl im Garten als auch im öffentlichen Grünraum. Aus ökologischen Gründen sollte man dabei zu heimischen Gehölzen wie dem Liguster greifen.
Liguster behält sein Laub sehr lange, oft sogar den ganzen Winter über. Die Blätter fallen dann im Frühling beim Neuaustrieb ab. Aus diesem Grund ist er auch in der kalten Jahreszeit blickdicht und somit eine gute Alternative zu immergrünen Exoten wie Kirschlorbeer und Thujen.
Nicht nur Blüten, auch Beeren zieren das blickdichte Gewächs
Der Liguster bietet jedoch viele weitere Vorteile für die heimische Tierwelt. Ab Juni erscheinen an seinen Zweigspitzen die cremeweißen Blüten in pyramidenförmigen Blütenständen. Besonders stark duften die Blüten in den Abendstunden, wodurch sie Nachtfalter anlocken. Aber auch Wildbienen, Honigbienen und Fliegen besuchen die Blüten tagsüber. Den Raupen des Ligusterschwärmers dienen seine Blätter als Futter. Die ab Oktober reifenden, kleinen schwarzen Früchte werden von 21 Vogelarten gefressen. Sie scheiden die Samen mit dem Kot aus uns sorgen so für die Verbreitung des Strauches.
Für uns Menschen sind die Beeren zwar schwach giftig, eine Vergiftung ist aber sehr unwahrscheinlich, weil die Früchte nicht gut schmecken und für den Ausbruch von Vergiftungserscheinungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) größere Mengen aufgenommen werden müssten.
Pflegeleicht beim Zuschnitt
Der Strauch ist extrem schnittverträglich und schnellwüchsig. Zweige bewurzeln sich sehr gut, daher lässt er sich über Stecklinge gut vermehren. Liguster wird seit vielen Jahrtausenden als Heckenpflanze zur Eingrenzung von Weiden u.a. Flächen verwendet. Die harten, aber biegsamen Zweige wurden zum Flechten und für Drechselarbeiten genutzt. Aus Rinde, Blättern und Beeren gewann man Farbstoffe zum Färben von Stoffen, Leder und Wolle. Die volkstümlichen Namen wie „Zaunweide“ oder „Zaunriegel“ weisen auf diese vielfältigen Verwendungsformen hin.
Vermeiden Sie jedoch exotische Heckensträucher aus fernen Ländern. Sie sind für die heimische Tierwelt oft wertlos, weil sie keine gemeinsame Entwicklungsgeschichte hatten und „unsere“ Tiere deshalb wenig mit diesen Pflanzen anzufangen wissen. In einigen Regionen macht der aus Kleinasien stammende Kirschlorbeer bereits Probleme! Vom Garten kann er sich über illegale Ablagerungen von Schnittgut in unseren Wäldern ausbreiten. Amseln und Drosseln fressen Beeren und fördern über die Ausscheidung der Samen die unkontrollierte Ausbreitung. Aus der Schweiz wird bereits berichtet, dass er im Wald durch seine starke Ausbreitung die natürliche Verjüngung der Bäume behindert.
Hilfe Bei der Auswahl von ökologisch wertvollen Heckensträuchern bietet Ihnen unser Heckennavigator www.willheckehaben.at
Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten
Weitere Infos erhalten Sie bei der Grünraumservicestelle von „Natur im Garten“ unter 02742-74333 bzw. gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)