Viele Caspars, Melchiors und Balthasars marschieren bis zum Dreikönigstag von Haus zu Haus. Doch leider geht Corona auch an den segenbringenden und spendensammelnden Sternsingern nicht vorbei: Auch die Heiligen Drei Könige müssen, wenn sie über 15 Jahre alt sind, die 3-G-Regel einhalten und Masken tragen, oftmals sogar beim Singen.
Schon im Vorjahr brauchte es Kreativität, um die Dreikönigsaktion durchzuführen, sie fiel damals mitten in den dritten österreichweiten harten Lockdown. In den Pfarren zog nur ein Viertel der sonst üblichen Menge an Gruppen aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus, um die Segensgrüße zu überbringen, zieht man in der Katholischen Jungschar Bilanz. Wie bei anderen Veranstaltungen verlagerte sich viel auf Online-Angebote.
Die Regeln im Überblick
Für Sternsingerinnen und Sternsinger, die über 15 Jahre alt sind, gilt die 3G-Regel. Sie müssen also entweder getestet, genesen und geimpft sein. Empfohlen wird, dass die Sternsingerinnen und Sternsinger im Freien beziehungsweise vor der Wohnungstüre singen. Wenn sie doch in die Wohnung oder das Haus gehen, dann nur mit FFP2-Maske.
Öffentliches Singen statt Hausbesuch in Hall
Die besuchten Haushalte, brauchen keinen 2- oder 3-G-Nachweis, aber: Zumindest die Sternsinger und ihre Begleiter müssen in den Wohnungen Masken tragen (den Gastgebern wird das empfohlen). Die Maske muss auch beim Singen bleiben. Zusätzlich haben sich viele Pfarren Alternativen zum Hausbesuch ausgedacht. In Hall in Tirol sind die Sternsinger an öffentlichen Plätzen: Sie singen vor Supermärkten, Spitälern oder Heimen.
Schaufenster in Ebensee erwacht zum Leben
In Ebensee in Oberösterreich gestaltet die Pfarre am 5. Jänner ein „lebendiges Schaufenster“. Sobald ein Passant eine Spende in die Kassa wirft, regt sich etwas: Es wird gesungen oder ein Segensspruch ist zu hören. Gmünd in Kärnten setzt dagegen auf Sternsingerpost: Firmlinge gestalteten sogenannte Weihrauchschachteln, die nun verteilt werden, allerdings hier ausschließlich von Erwachsenen. Die Pfarre machte das bereits im Vorjahr so, berichtet Claudia Muzikar aus Gmünd, um der Einsamkeit im Lockdown ein bisschen entgegenzuwirken: „Es haben sich schöne Begegnungen und Gespräche ergeben.“
Spendensammlung für einen guten Zweck
Jedes Jahr sind rund 85.000 Sternsinger aus 3.000 Pfarren im Rahmen der Dreikönigsaktion dabei. Im Vorjahr sammelten die freiwilligen Helfer mehr als 13 Millionen Euro, das ist weniger als in den Jahren davor. 1954 waren die Sternsinger erstmals in Österreich unterwegs. Heuer unterstützen die Sternsinger indigene Völker in Brasilien, die gegen die Zerstörung des Regenwaldes auftreten. Spendenmöglichkeiten gibt es online unter www.sternsingen.at oder auf folgendes Konto: AT23 6000 0000 9300 0330
-REDAKTION (Quelle: Kurier)