Landflucht ist in vielen Regionen Österreichs ein Problem. Die Gemeinden versuchen mithilfe unterschiedlicher Anreize, neue Bewohnerinnen und Bewohner zu gewinnen. Im Norden Schottlands bemüht man sich ähnlich verzweifelt um Zuzug.
Wer ist reif für die (Nordsee-)Insel?
Die schottischen Inseln leiden unter Überalterung. Während es die Jungen in Städte wie Glasgow, Edinburgh oder Dundee zieht, bleiben die Älteren zurück. Die schottische Regierung hat nun zu drastischen Maßnahmen gegriffen: Rund 50.000 Pfund (58.687 Euro) erhalten die ersten 100 Menschen unter 30 Jahren beziehungsweise Familien, die auf eine der ausgewählten schottischen Inseln ziehen.
Fixe Ansiedlung als Voraussetzung
Umzugswillige, die von dem Inselbonus profitieren wollen, müssen ihren neuen Wohnort auf den Inseln zu ihrem neuen Hauptwohnort erklären sowie dort ihren Lebensmittelpunkt haben, also dort auch zum Beispiel arbeiten. Damit möchte man die Zuzügler langfristig an die Region binden. Zu den Inseln, die neue Bewohner suchen, zählt unter anderem die unter Touristen beliebte Isle of Skye.
Investitionen in Infrastruktur wichtiger
Dabei gebe es viele Menschen, die gerne auf die von natürlicher, wilder Landschaft geprägten Inseln ziehen würden. Es hapere aber an der notwendigen Infrastruktur, mangelndem Wohnraum und Arbeitsplätzen, meint Journalist Iain Stephen Morrison, der selbst auf einer schottischen Insel lebt. Hier müsste man zuerst investieren, so Morrison.
Das hat auch die schottische Regierung erkannt und stellt nun ein breites Förderpaket für die Inselregionen bereit. Neben der individuellen finanziellen Förderung von Zugezogenen sollen auch der Ausbau nachhaltiger Energien und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs auf den Inseln verbessert werden. Auch Projekte zur Förderung der mentalen Gesundheit sollen unterstützt werden.
Landflucht in Österreich
Obgleich man Österreichs Gemeinden nur schwer mit der geografisch außerordentlichen Situation in Schottland vergleichen kann, so gilt auch hierzulande: Um der Abwanderung entgegenzuwirken, sind verfügbare Arbeitsplätze, Wohnraum sowie – in Pandemiezeiten zunehmend durch den Trend zum Home-Office deutlich geworden – eine schnelle Internetverbindung die Grundvoraussetzungen für attraktive ländliche Regionen.
-E. SCHUBERT
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