Umsatzsteuer pusht April-Vorschüsse auf +35 Prozent.
Den aktuellen April-Vorschüssen liegt das Aufkommen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben vom Februar 2022 zugrunde. Dem Februar-Aufkommen an z.B. Umsatzsteuer wiederum liegen Umsätze vom Dezember zugrunde. Vor allem die Umsatzsteuer, deren Februar-Aufkommen um fast 80 Prozent höher ausfiel als noch im Februar 2021 sorgt nun dafür, dass die aktuellen April-2022-Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien um 35,6 Prozent über dem April 2021 liegen (Wien +31,9%). Auch die im Monatsvergleich sehr starke Aufkommensentwicklung der Körperschaftsteuer (+38%), eine weiterhin starke Lohnsteuer (+8,3%) und ein Nachholeffekt bei der Mineralölsteuer stützen die starken April-Vorschüsse, die im Zwei-Jahres-Vergleich mit dem April 2020 (in dem sich COVID-19 noch kaum in den Ertragsanteilen niedergeschlagen hat) um mehr als 10 Prozent zugelegt haben.
Eintrübung der Konjunktur durch Ukraine-Krieg
Am 25. März legte das WIFO seine neue Konjunkturprognose unter Berücksichtigung der bisherigen Auswirkungen des Ukraine-Krieges vor. Demnach soll das reale BIP-Wachstum 2022 nur noch 3,9 Prozent betragen (noch vor wenigen Wochen war mit über fünf Prozent gerechnet worden), soweit nicht noch weitere Folgen wie z.B. Lieferstopps von Erdöl und Erdgas eintreten. Wie sehr sich dieses Abschwächen der Konjunktur auch in der Entwicklung der Ertragsanteile niederschlägt (bisher wurde für 2022 ein Plus von 5-6 Prozent erwartet), wird vor allem auch davon abhängen, wie stark die Anti-Teuerungsmaßnahmen bzw. Steuererleichterungen für Private und Unternehmen ausfallen werden. In einigen Wochen will das Finanzministerium eine neue Steuer- und Ertragsanteile-Prognose vorlegen.
– K. GSCHWANDTNER