3.700 Gebäude und 280 Hektar Bauland in 20 Gemeinden zwischen Terfens und Wörgl sind bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis von Überflutung und Sachschäden in der Höhe von 850 Millionen Euro bedroht. Zusätzliche alpine Kraftwerkspeicher würden diese Gefahr im Unterinntal nur eingeschränkt reduzieren – und auch erst dann, wenn sie tatsächlich in Betrieb sind. Die Wasserverbände im Mittleren und Unteren Unterinntal treiben die Planungen und die Umsetzung für den Hochwasserschutz voran. Das Land Tirol unterstützt die Gemeinden bei Großprojekten in den nächsten Jahren mit einem Sonderbeitrag und übernimmt die Hälfte der für die Gemeinde anfallenden Kosten.
„Der Hochwasserschutz im Unterinntal ist ein Mammutprojekt, bei dem das Land Tirol neben dem Bund den Gemeinden und Wasserverbänden massiv unter die Arme greift. Mit einem Sonderbeitrag des Landes für Hochwasserschutz-Großprojekte reduzieren wir die Belastung der Gemeinden um rund die Hälfte“, erklärt LHStv Josef Geisler. Die Kosten für den Hochwasserschutz im Mittleren und Unteren Unterinntal werden auf rund 600 Millionen Euro (Preisbasis 2019) geschätzt. Rund 100 Millionen Euro davon müssen die Gemeinden, die für den Katastrophenschutz zuständig sind, stemmen. Bis zu 85 Prozent der Kosten für den Hochwasserschutz übernimmt der Bund. ÖBB, ASFINAG, TIWAG sowie die Landesstraßenverwaltung beteiligen sich als Infrastrukturträger. Für das heurige Jahr sind 1,2 Millionen Euro an Sonderbeiträgen des Landes für die Gemeinden budgetiert.
„Wir haben in den Wasserverbänden die operative Arbeit aufgenommen und gehen in die Detailplanung und Projektumsetzung. Damit fallen Kosten für die Gemeinden an“, sehen der Stanser Bgm Michael Huber als Obmann des Wasserverbands Mittleres Unterinntal sowie der Wörgler Bgm Michael Riedhart als Obmann des Wasserverbandes Unteres Unterinntal den Sonderbeitrag als wichtige Stärkung zum richtigen Zeitpunkt.
Die nächsten Schritte im Mittleren Unterinntal sind der Neubau der Steinbrücke in Schwaz sowie die Umsetzung des Hochwasserschutzes für Jenbach.
– REDAKTION