Starke Umsatzsteuer und Kapitalertragsteuer sorgen für Höhenflug im August 2022.
Bis auf Sondereffekte im März und Juni (bedingt durch die Hilfen des Bundes im Vorjahr) liegen die Monatsvorschüsse auf die Gemeinde-Ertragsanteile im heurigen Jahr durchwegs im Plus. Im bisherigen Jahresvergleich (Jänner bis August 2022) liegen die Vorschüsse gegenüber 2021 österreichweit rund 11 Prozent im Plus (Wien sogar annähernd +13 Prozent).
Die August-Vorschüsse, die auf den Aufkommen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben vom Juni 2022 basieren, liegen bei den Gemeinden ohne Wien 16,9 Prozent über jenen des Vorjahres, die August-Vorschüsse der Gemeinde Wien liegen fast 20 Prozent im Plus. Die beiden Hauptgründe für diese angesichts der unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen hohen Einnahmendynamik liegen in einem über 30%igen Plus des Juni-2022-Aufkommens an Umsatzsteuer (wohl auch bedingt durch die Teuerung) und einem 70%igen Plus bei der Kapitalertragsteuer auf Dividendenausschüttungen gegenüber dem Juni 2021. Und das obwohl auch ein Steuerreform-bedingter Rückgang bei der Lohnsteuer kompensiert werden musste.
Länderweise Unterschiede zwischen Kärnten und Salzburg am deutlichsten
Die Grunderwerbsteuer, die zu 93,742 Prozent den Gemeinden zukommt und sich monats- und bundesländerweise oft sehr unterschiedlich entwickelt, sorgt auch diesmal für große länderweise Unterschiede bei den aktuellen Vorschüssen. Während das Grunderwerbsteueraufkommen im Juni 2022 gegenüber dem Juni 2021 in Salzburg um 18% zurückging, legte das Aufkommen in Kärnten um 30% zu. Dementsprechend verzeichnen diesmal die Salzburger Gemeinden mit +12,2 Prozent den „geringsten“ Zuwachs bei den August-Vorschüssen, während das Plus bei den Vorschüssen der Kärntner Gemeinden mit +20,9 Prozent am stärksten ausfällt.
– K. GSCHWANDTNER