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15.08.2022

BBG-Interview zum Thema: „Einfach nachhaltig beschaffen“

Der Anspruch an die öffentliche Hand als Vorbild zu agieren und bestimmte Zielsetzungen zu erreichen ist oftmals in den Medien zu lesen. Tatsächlich sind Zielsetzungen der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit für die öffentliche Beschaffung auf so gut wie allen Verwaltungsebene verankert. Die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) ist dabei der mit- und vorausdenkende Einkaufspartner der öffentlichen Hand.

Ressourcen schonen, Verantwortung wahrnehmen und die Wertschöpfung absichern und das unter den Geboten der öffentlichen Verwaltung nach Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit – nicht immer einfach für öffentliche Einkäuferinnen und Einkäufer. Damit öffentliche Einrichtungen ihre Vorbildfunktion wahrnehmen können, unterstützen wir unsere öffentlichen Kundenorganisationen bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und innovativen Ideen! Wie genau, haben wir bei Stefan Wurm, Bereichsleiter Marketing & Kommunikation, nachgefragt. Er arbeitet seit 2010 in der BBG und war zunächst als Projektmanager und -leiter für gesellschaftspolitische Beschaffungsziele tätig. Seit 2017 leitet er den Bereich „Marketing & Kommunikation“.

Stefan Wurm, Bereichsleiter Marketing & Kommunikation © BBG

Zunächst möchten wir wissen, was genau unter „gesellschaftspolitische Beschaffungszielen“ zu verstehen ist.

Nach Ansicht der BBG sind damit vorwiegend die Zielsetzungen der Förderung von Klein- und Mittelunternehmen, der Nachhaltigkeit in ihren Facetten der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowie der Innovation und der Regionalität in einem (internationalen) Kontext gemeint. Die Terminologie wird international nicht einheitlich verwendet. Die Europäische Kommission spricht beispielsweise von Aspekten des Umweltschutzes, sozialen Aspekten und Innovationsaspekten und umschreibt diese mit „strategische Beschaffungsziele“. Insoweit liegt die BBG gut mit ihrer Einschätzung.

Welche Lösungen bietet die BBG in diesen Bereichen?

Viele! Ergänzend zur persönlichen Beratung haben wir vor kurzem einen neuen Nachhaltigkeitsfolder zusammengestellt. Die Produkte und Dienstleistungen reichen beispielsweise von umweltfreundlichen Mobilitätslösungen für alle Fahrzeugklassen über nachhaltige Lebensmittel und energieeffiziente IT- und Elektrogeräte mit langer Lebensdauer bis hin zu grünem Strom und alternativen Wärmequellen, umwelt- und gesundheitsschonende Reinigung sowie Möbel mit geringer Umweltbelastung und langer Nutzungsdauer. Beim Durchsehen finden Sie vielleicht Alternativen, an die Sie noch nicht gedacht haben.

Außerdem haben wir in unserem e-Shop eine eigene Themenwelt „Lösungen mit Klimaschutzbeitrag“ eingerichtet. Diese ermöglicht es Ihnen, mit wenigen Klicks nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu beschaffen!

Letztlich unterstützt Sie eine spezielle Kennzeichnung im e-Shop: Einkaufende können bei Ihren Beschaffungen auf das naBe-Logo – für nachhaltige Beschaffung – bei Verträgen sowie bei Produkten achten. Auf der Produktebene gibt es darüber hinaus noch weitere Nachhaltigkeitslabels, nach den gefiltert werden kann wie zB das österreichische Umweltzeichen.

Innovative Produkte sind im e-Shop für Sie auf den ersten Blick durch ein Innovationsgütesiegel zu erkennen. Sie können direkt im e-Shop bei den Filtereinstellungen „Merkmale“ nach den innovativen Produktkennzeichnungen oder Sie besuchen die DVP Innovation, in der alle IÖB-ausgezeichneten Produkte auf einen Blick zu finden sind.

An wen können sich öffentliche Einrichtungen beim Thema „Nachhaltige, innovative Beschaffung“ wenden?

Unsere Kundinnen und Kunden können sich jederzeit an die Ihre BBG-Ansprechpartner wenden und darüber hinaus gibt es mehrere Servicestellen, die genutzt werden können:

Die IÖB-Servicestelle ist eine Netzwerk- und Beratungsstelle für alle Fragen zum Thema innovationsfördernde öffentliche Beschaffung. Sie baut Brücken zwischen öffentlichen Auftraggebern und innovativen Unternehmen und unterstützt öffentliche Einrichtungen in der Vorbereitung innovativer Beschaffungsprojekte.

Die naBe-Plattform ist erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema nachhaltige öffentliche Beschaffung und zu den Kriterien des naBe-Aktionsplans. Als Servicestelle des naBe-Aktionsplans berät sie zur Umsetzung der naBe-Kriterien, bietet über Webseite und Newsletter einen Wissenstransfer, organisiert zahleiche Veranstaltungen und begleitet Kunden bei Nachhaltigkeitsprojekten.

Das Forum „Österreich isst regional“ (Föir) unterstützt die öffentliche Hand beim Einkauf von regionalen, saisonalen, biologischen und letztlich gesunden Lebensmitteln. Mit einer Vielzahl an Veranstaltungen wird das Wissen vermittelt, bei der Etablierung des Vorbildcharakters der öffentlichen Hand im Bereich der Beschaffung nachhaltiger und regionaler Lebensmittel in Österreich.

Das Vergabekompetenzcenter (VKC) steht für erste Auskünfte in Vergabefragen von öffentlichen Auftraggebern zur Verfügung.

Alle diese Services werden kostenlos für die öffentliche Hand angeboten.

Wie genau funktioniert die Zusammenarbeit in der Umsetzung?

In der Umsetzung wurden und werden beispielsweise entsprechende Kriterien in den BBG-Vergabeverfahren berücksichtigt, es werden eigene Lose gebildet und der e-Shop der BBG wird laufend weiterentwickelt. Dazu gibt es eigene interne Kompetenzzentren die sich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen sowie unseren Kundinnen und Kunden vor der Umsetzung austauschen. Wichtig ist neben der Umsetzung auch die Information über das Angebot (z.B. im e-Shop) oder auch in den diversen Veranstaltungen und Seminaren, welche die BBG anbietet.

So können sich auch Erfolge einstellen. Beispielsweise liegt unsere KMU-Quote bei 78%, das ist der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen an der Gesamtanzahl der Vertragspartner der BBG im vergangenen Kalenderjahr.

Außerdem ist die BBG bei der Weiterentwicklung des naBe-Aktionsplan federführend involviert. So ist die BBG im naBe-Governancesystem in der Steuerungsgruppe durch einen Geschäftsführer und als naBe-Beauftragten durch einen Bereichsleiter vertreten. Und letztlich zeigt sich auch das steigende Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden durch die stetige Erhöhung der Abrufvolumina im Bereich der nachhaltigen und innovativen Beschaffung in den letzten Jahren.

Gängige Mythen zum Thema „Nachhaltige Beschaffung“ lauten „Nachhaltigkeit ist teurer“, „Nachhaltigkeit ist zu komplex“ und „Nachhaltigkeit ist doch nur ein Kriterium in der Ausschreibung“. Was sagst du dazu?

Nachhaltigkeit muss nicht automatisch teurer bedeuten. Es kommt unter anderem auf die Kosten an, die betrachtet werden. Beispielsweise können umweltfreundliche Produkte über den gesamten Lebenszyklus betrachtet (Total Cost of Ownership) sogar kostengünstiger sein als konventionelle Produkte. Nachhaltigkeit mag ein komplexes Thema sein. Darum wollen wir unseren Kundenorganisationen die Beschaffung so einfach wie möglich machen. Und nachhaltige Kriterien in die Ausschreibungen zu integrieren ist ein Anfang. Natürlich ist Nachhaltigkeit aber als gesamtheitliches Konzept zu betrachten – von der Beratung bis zum Betrieb. Gerade auch in Zeiten mit einer ungewiss empfundenen Zukunft (Stichwort: Energieversorgungssicherheit) vermag der Umstieg auf nachhaltige Alternativen eine Antwort bieten. Daher wenden Sie sich gerne an uns, wenn Sie Fragen haben oder vor einem konkreten Problem stehen.

Zum Abschluss: Welche drei Tipps hat die BBG für öffentliche Einrichtungen?

  • Nutzen Sie unser breites Sortiment in diesem Bereich – die Vergaberechtssicherheit ist dabei übrigens immer inklusive!
  • Gerade in unsicheren Zeiten ist die vorausschauende Planung sehr wichtig – zum Beispiel Umstieg von Öl oder Gas auf andere Heizformen.
  • Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail – gemeinsam finden wir eine passende Lösung.

Vielen Dank für das Interview!

TIPP: Keine Lust zu lesen?

Die BBG hat das Interview für Sie aufgezeichnet.

Das Video zum Interview finden Sie auch  im Youtube-Kanal der BBG. Wenn Sie mehr erfahren wollen, dann wenden Sie sich bitte direkt an die BBG. Das Helpcenter der BBG ist telefonisch unter +43 1 245 70-0 sowie per E-Mail an office@bbg.gv.at für Sie erreichbar! www.bbg.gv.at/klimaschutz

– N.CSURA (Quelle: BBG, Entgeltliche Einschaltung)

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