Daniela Tüchler/NIG

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12.09.2022

Unkrautmanagement in Gemeinden

In unserem letzten Beitrag berichteten wir u.a. über das Verbot Unkrautvernichter auf versiegelten Flächen auszubringen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Alternativen zur Unkrautbekämpfung auf besagten Flächen zur Verfügung stehen.

Am Beginn steht eine Einschätzung, welche Flächen in der Gemeinde besonders repräsentativ sind und welche nicht. Auf wenig frequentierten Bereichen können nämlich Beikräuter in gewissem Ausmaß toleriert werden bzw. weniger Pflegedurchgänge notwendig sein. Auf zentralen oder stark frequentierten Flächen sollte ein Zeitplan erstellt werden, damit nicht erst gehandelt wird, wenn die Pflanzen schon kniehoch sind. Ein Klassiker sind Kieswege am Friedhof. Hier empfiehlt sich bereits im März ein Durchgang mit einem Flämmgerät, dass nicht nur die keimenden Unkräuter vernichtet, sondern auch die Samen an der Oberfläche des Weges. Später im Jahr können bei Bedarf mechanische Methoden wie Pendelhacke oder Bürstgeräte eingesetzt werden.

Schließlich gilt es auch noch die Art des Untergrundes zu berücksichtigen: Handelt es sich um Kies, Gehsteigkanten, Kopfsteinpflaster oder wassergebundene Decken, an denen das Unkraut wächst?

Das Angebot an Geräten und Verfahren zur ökologischen Unkrautbekämpfung ist umfangreich. Um die Gemeinden zu unterstützen, das für sie geeignetste System zu finden, hat die Bewegung „Natur im Garten“ im Online-Tool https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/unkraut einen Überblick zur ökologischen Unkrautbekämpfung auf den verschiedensten Bodenflächen erstellt. Die Grundprinzipien seien aber hier kurz erläutert:

Mechanische Geräte

Mechanische Geräte kratzen oder bürsten das Unkraut weg. Dafür werden Handgeräte wie Pendelhacken aber auch motorbetriebene Geräte mit Bürsten oder Besen, die ähnlich wie Maschinen für die Straßenreinigung funktionieren, verwendet. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich: Handgeräte, Kleingeräte, selbstfahrende Geräte und Anbausysteme für Kommunalfahrzeuge. Ein Vorteil dieser Verfahren ist, dass neben der Unkrautbekämpfung gleichzeitig eine Straßenreinigung durchgeführt wird.

Thermische Verfahren

Thermische Verfahren wie Flämmen, Heißwasser oder -dampf nutzen Hitze, um Unkräuter und deren Samen abzutöten. Beim Heißwasserverfahren werden auch die oberen Wurzelteile geschädigt.
Hartnäckige Beikräuter werden mit jeder Anwendung geschwächt bis sie schließlich komplett absterben. Die thermischen Verfahren sollten eingesetzt werden, solange die Pflanzen noch klein sind, also zeitig im Frühling beginnen! Die abgestorbenen Pflanzen müssten sonst in einem weiteren Arbeitsschritt entfernt werden.

Vertiefende Infos zum Thema ökologische Unkrautbekämpfung bieten wir Ihnen unter https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/unkraut  oder bei Pflegeberatungen in Ihrer Gemeinde an, Anmeldung bei unserem „Natur im Garten“ Telefon 02742-74333.

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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