Öffentliche Grünräume können einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in der Gemeinde leisten. Eine Möglichkeit Tieren und Pflanzen mehr Raum zu geben, ist der Natur ihren freien Lauf zu lassen – ausreichend große Flächen sind natürlich Voraussetzung.
Das Zauberwort heißt „Wildwuchs zulassen“. Damit meinen wir aber nicht, dass man den öffentlichen Grünraum verwildern lassen soll. In jeder Gemeinde kommen jedoch Flächen vor, die nicht der Repräsentation dienen, wie entlegene Winkel in Parks oder auf Spielplätzen. Hier könnten z.B. Brennnesseln wachsen, die Futterpflanze für viele Schmetterlinge sind.
Kräuter- oder Naturrasen
Ein Kräuter- oder Naturrasen ist eine pflegeleichte und klimawandelangepasste Alternative zu einem klassischen Rasen. Hier werden weder Unkrautvernichtungsmittel noch Dünger ausgebracht. Das Ergebnis ist ein Rasen in dem Gänseblümchen, Braunelle, Kriechender Günsel, Wiesenschaumkraut und andere Kräuter blühen dürfen. Diese Pflanzen sind eine Nahrungsgrundlage für bestäubende Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge. Die Kräuter sind aber auch besser an trockene Phasen im Sommer angepasst, diese Naturrasenflächen werden nicht so schnell braun – auch wenn es länger nicht regnet.
Wenn ein Kräuter- oder Naturrasen gewünscht wird, sollte das Schnittgut im Fangsack des Rasenmähertraktors abtransportiert und nicht gemulcht werden. Mit dem Pflanzenmaterial werden auch Nährstoffe abtransportiert und die Fläche magert dadurch ab. Das kommt den anspruchslosen Kräutern zugute.
Totholz lockt die richtigen „Mieter“
Mit Totholz gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Lebensräume zu schaffen. Ein alter, abgestorbener Baum etwa muss nicht komplett entfernt werden. Der Stamm mit ein paar stark eingekürzten größeren Ästen kann ruhig als bizarre „Skulptur“ stehen bleiben – solange er niemanden gefährdet.
Wem das nicht gefällt, der kann die Baumruine mit Efeu oder anderen Kletterpflanzen begrünen oder als „Kunstwerk“ beschnitzen, wodurch er eine zusätzliche Zierde des Parks wird.
Im alten Holz können sich Prachtkäfer ansiedeln und Spechte ihre Wohnung bauen. Als Nachmieter ziehen möglicherweise Meisen oder Fledermäuse ein.
Eine besonders schöne, sehr große und unverwechselbare Bewohnerin morscher Holzstämme ist die Blaue Holzbiene. Sie fliegt bevorzugt Lippenblütler wie den Muskateller-Salbei an. In morsches Holz nagt sie Brutgänge, in die Sie Ihre Eier sowie einen Blütenstaubvorrat für die Larven ablegt. Diese entwickeln sich im Holz.
Viele weitere Tipps wie Sie mit wilden Strukturen die Artenvielfalt erhöhen können, sehen Sie in unseren Videos für den Bauhof unter https://www.naturimgarten.at/sym-bio
Weitere Infos beim Grünraumservice am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)