Jedes Jahr zur gleichen Zeit stellt sich die Frage der Produktwahl beim Ankauf von Substraten für Kübelpflanzen, Blumenkisterl oder Blumenbeete. Aus Sicht des Klima- und Naturschutzes sollte man Torf vermeiden, denn dieser ist keine nachhaltige Ressource.
Die Verwendung dieses fossilen Pflanzenproduktes bedeutet nämlich langfristig seine Zersetzung und damit die Freisetzung von großen Mengen an CO2, das über Jahrhunderte in den Mooren gespeichert wurde. Dadurch wird wiederum der Treibhauseffekt befeuert.
Glücklicherweise stehen seit vielen Jahren torffreie Blumenerden und andere torffreie Pflanzsubstrate zur Verfügung. Für den Konsumenten ist es aber alles andere als einfach, unter der großen Auswahl an Blumenerden und Pflanzsubstraten ein nachhaltiges Produkt herauszufinden. Zumal auch in Bio-Erden Torf enthalten sein kann! Das kommt daher, dass „Bio“ im Fall von Erden und Pflanzsubstraten lediglich bedeutet, dass das Produkt nicht mit chemisch-synthetischen Mineraldüngern aufgedüngt ist.
Für weitere Unsicherheit kann der Aufdruck „torfreduziert“ sorgen. Blumenerden mit diesem Aufdruck am Sackerl enthalten immer noch oft bis zu 80% Torf.
Der Konsument oder die Konsumentin kann nur sicher sein torffreie Substrate zu kaufen, indem sie/er zu Produkten greift, welche das österreichischen Umweltzeichen, das „Natur im Garten“ Gütesiegel oder den Aufdruck „torffrei“ auf der Verpackung tragen.
Torfersatzprodukte haben mittlerweile ähnlich positive Eigenschaften wie Torf hinsichtlich Wasserspeichervermögen, Durchlässigkeit und lockerer Struktur. Als Ausgangstoffe werden nachwachsende Rohstoffe wie Holzfasern, Rindenhumus oder Grünkompost verwendet. Diese Ersatzstoffe lassen sich oft wesentlich besser wiederbenetzen als Torf, der, wenn er einmal ausgetrocknet ist, leicht verhärtet und kaum noch Wasser aufnimmt. Andererseits müssen manche Substrate öfters nachgedüngt werden, speziell wenn Holzfasern als Ausgangsstoff verwendet wurden.
Eine Liste von torffreien Erden und Substraten finden Sie auf unserer Homepage unter www.naturimgarten.at/guetesiegel/erden-substrate
Abgesehen vom Kauf ökologisch verträglicher Produkte besteht auch die Möglichkeit, Blumenerden selber herzustellen. Dafür wird reifer Kompost, Quarzsand und Erde zu gleichen Teilen gemischt.
Nähere Infos zu diesem Thema finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage unter www.naturimgarten.at/gaertnern-ohne-torf.pdf
Text: Bernhard Haidler, Natur im Garten
Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)