Die Kleinregion Kremstal beherbergt eine beeindruckende Falter-Vielfalt. Fünf Gemeinden haben sich 2020 das Ziel gesetzt, den natürlichen Lebensraum für Schmetterlinge zu erhalten und zu verbessern: Das Projekt „Tal der Schmetterlinge“ war geboren.
Die Gemeinden Gedersdorf, Rohrendorf, Stratzing, Senftenberg und Droß liegen am Rande des pannonischen Weinbauklimas. An den Taleinschnitten der Flüsse Donau, Krems und Kamp befinden sich landwirtschaftlich nicht nutzbare Hangflächen. Sie haben – ebenso wie die dortigen extensiv genutzten oder brachliegenden Agrarflächen – ein großes Potenzial als Lebensraum für eine Vielzahl an Schmetterlingsarten. Zusätzlich weist das Kremstal eine Vielfalt an natürlichen Lebensräumen auf. Angefangen von Auflächen an der Donau und Krems, über Mager- und Trockenrasen an den Talhängen bis hin zu lichten Waldflächen aus Eiche, Buche und Kiefer.
Die Idee zu dem Projekt kam Karl Gruber (Vzbgm. der Marktgemeinde Senftenberg) bei einem Besuch im „Tal der Schmetterlinge“ auf Rhodos. Er war überzeugt: Das können wir auch!
Bei Beobachtungen der Schmetterlinge im Bereich Droß-Priel-Imbach konnte Johannes Reithner, Schmetterlingsfan und Vizebürgermeister von Droß, im Jahr 2020 alleine 60 von etwa 150 in Niederösterreich vorkommenden Tagfalterarten sichten und fotografieren. Darunter waren auch stark gefährdete Arten, wie der bräunliche Scheckenfalter oder der violette Feuerfalter.
In die seither laufende Beobachtung und Dokumentation der Schmetterlingsarten werden auch die Monitoring-Plattformen von Blühendes Österreich und Global 2000 einbezogen.
Wichtige Schritte im Projekt sind die Kartierung und Bewertung potentieller Flächen durch Expertinnen und Experten. Um die Lebensräume langfristig zu erhalten oder ihren Zustand zu verbessern, werden die Gemeindeverwaltungen, Bäuerinnen und Bauern sowie Privatpersonen einbezogen. Immer mehr öffentliche Grünflächen werden extensiv gepflegt, ebenso wie die Randstreifen bei den Güterwegen. Damit neue Lebensräume entstehen, werden Blumenwiesen auf öffentlichen und privaten Grundstücken angelegt.
Mit Vorträgen, Exkursionen, Schmetterlingspädagogik in Kindergärten und Schulen, Schautafeln sowie einem Lehrpfad wird ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Schmetterlinge in der Bevölkerung geschaffen. Mit all diesen Aktivitäten und Maßnahmen verbessert sich nicht nur der natürliche Lebensraum für Schmetterlinge in der Kleinregion Kremstal, sondern auch für viele andere Insektenarten.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at
– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)