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23.05.2023

Vorteile eines Solargründaches

Photovoltaik-Anlagen sind heute jedem bekannt. Mittlerweile ist ein Gründach auch ein allgemein bekannter Begriff. Oft herrscht jedoch noch der Irrglaube, dass diese beiden Techniken nicht miteinander funktionieren – dies ist jedoch nicht so. Richtig geplant und gut durchdacht bilden Gründach und Photovoltaik-Anlage eine gute Synergie.

Aufgrund des Klimawandels wird es in unseren Städten, aber auch in den Gemeinden immer heißer. Straßen, Dächer und vor allem Gebäude heizen sich vorwiegend in den Sommermonaten auf und geben diese Wärme zusätzlich in den Nachtstunden ab – somit findet kaum eine Abkühlung statt. Da es vorrangig in den Ortszentren und in dicht bebauten Gebieten zum Hitzestau kommt, ist es wichtig diese zu begrünen und dadurch auf natürliche Weise zu kühlen.

Ungenützte Dachflächen nehmen jedoch viel Platz ein. Horizontale Flächen wie die Dächer von Gebäuden und Garagen haben ein großes Potenzial, um das Mikroklima in den Gemeinden zu verbessern. Ein gewöhnliches Blechdach kann im Sommer über 60°C heiß werden. Aus diesem Grund ist auch eine Begrünung in ländlichen Ortszentren sinnvoll. Ein extensives Gründach mit einer Aufbauhöhe von etwa 5-15 cm, das mit verschiedenen Sedum-Arten wie Mauerpfeffer oder Hauswurz, Kräutern und Gräsern bepflanzt ist, nimmt im Gegensatz dazu nur die Temperatur der Umgebung an. Zusätzlich sorgen die Pflanzen durch Verdunstung von Wasser für Abkühlung – die gefühlte Temperatur wird somit um bis zu 13 °C gesenkt. Zusätzlich leistet ein begrüntes Dach, durch seine Speicherfunktion, einen wichtigen Beitrag zum Wasserrückhalt vor Ort und damit zur Entlastung der Kanalisation sowie zur Steigerung der Biodiversität.

Gründach und Photovoltaik-Anlage – ein gutes Zusammenspiel

Eine Kombination aus Gründach und Photovoltaikanlage ist aus den oben genannten Gründen mehr als sinnvoll. Die Dachbegrünung beeinflusst die Leistung der PV-Module positiv, da der kühlende Effekt zu einer Effizienzsteigerung führt. In den heißen Sommermonaten können PV-Module temperaturbedingt nicht mehr die volle Leistung erbringen.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Technologien und innovativen Methoden, die für eine Abkühlung in der Gemeinde sorgen. Bei einer Begrünung des Daches sind Faktoren wie Standort, Statik, Dachneigung und vor allem die Auswahl der richtigen Pflanzen zu beachten, damit diese nicht zu hoch werden und die PV-Module schattieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die optimale Ausrichtung der PV-Module und eine regelmäßige Pflege des Gründaches. Diese sollte 1-2 Mal/Jahr erfolgen, meist im Frühjahr und Herbst um unerwünschten Anflug von Beikräutern rechtzeitig zu entfernen.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Grünraumservice von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder gartentelefon@naturimgarten.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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