Österreichs Gemeinden zwischen Nachhaltigkeitsmaßnahmen, Digitalisierung und Personalengpässen
Österreichs Gemeinden setzten vermehrt Maßnahmen zu Nachhaltigkeit um. Hohe Zinsen und die schwächelnde Konjunktur bringen die Gemeindehaushalte aus dem Gleichgewicht. Compliance-Defizite, die angespannte Lage bei Personalressourcen wie auch der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen haben sich gegenüber dem Vorjahr bestätigt und teilweise verschärft. Nähere Informationen dazu und weitere Themen, die Österreichs Gemeinden bewegen, finden sich in der aktuellen Studie „Kommunales Management – Governance für Morgen“, die von KPMG und der Fachhochschule Oberösterreich, Arbeitsbereich Public Management, erstellt wurde.
Wesentliche Erkenntnisse im Überblick:
- Die Möglichkeit, qualifiziertes Personal zu finden, ist rückläufig und nur 25 % der Teilnehmenden geben an, dass ausreichend Personalressourcen zur Erfüllung der Aufgaben zur Verfügung stehen.
- Entlang der Lebensphasen der Bürger:innen ist Kinderbetreuung erneut das Topthema der kommenden fünf Jahre. Es müssen rasch Lösungen zur Beseitigung des aktuellen Mangels an Pädagog:innen und Betreuer:innen gefunden werden.
- Bei präventiven Compliance-Maßnahmen (z. B. verpflichtende Schulungen, Verhaltenskodizes) zum Schutz der Bediensteten und Organe gibt es Luft nach oben. Diesbezüglich zeigen die Studienergebnisse, dass Verhaltenskodizes für Organe selten vorhanden sind und die Teilnahme an Schulungen großteils freiwillig ist.
- Die Bedeutung des Schutzes vor Cyberkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dennoch schaffte es Cybersecurity nicht in die Top 5 der bedeutsamsten Themen der kommenden fünf Jahre.
- In den Gemeinden zeigt sich ein deutliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von nachhaltigen Maßnahmen. Konkrete Projekte, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien, wurden bereits von der Mehrzahl der Gemeinden in Angriff genommen bzw. befinden sich in Umsetzung.
- Die angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen Österreichs Gemeinden vor enorme Herausforderungen. Mehr als ein Viertel der Teilnehmenden erwartet für das Jahr 2023 eine negative Ergebnisrechnung. Bei der Finanzierungsrechnung geht fast ein Drittel davon aus, dass diese 2023 negativ sein wird.
An der Umfrage haben sich 440 Teilnehmende aus rund 300 Gemeinden beteiligt. Die Umfrage richtete sich an politische Entscheidungsträger:innen und leitende Verwaltungsbedienstete.
Die Studie zum Download mit allen Umfrage-Ergebnissen finden Sie hier: Kommunales Management – Governance für Morgen – KPMG Austria
– C.TAUCHER (Quelle: KPMG, Entgeltliche Einschaltung)