Margit Benes-Oeller „Natur im Garten“

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

08.01.2024

Ökologische Wegepflege auf Friedhöfen

Die Regulierung von Beikräutern auf Friedhöfen ist ein häufiges Problem – vor allem bei Kieswegen. Verschiedene mechanische oder thermische Geräte eignen sich für die Bekämpfung. Langfristig lohnt es sich, über eine Umgestaltung der Wege nachzudenken.

Vor allem auf kleineren Friedhöfen sind Kiesschüttungen beliebt. Anfangs machen diese Flächen einen gepflegten Eindruck, aber schon bald beginnt sich durch den Wind angewehte Erde in den Zwischenräumen anzusammeln. Ein idealer Nährboden für den Aufwuchs von Pflanzen. Fazit: Die Kiesflächen sind günstig in der Anlage, aber aufwendig in der Pflege.

Zur Unkrautregulierung auf Kieswegen können kleinere mechanische oder thermische Geräte eingesetzt werden. Auch die Kombination von beiden ist sinnvoll.
Mechanische Geräte wie Pendelhacken oder Kreiselscheren entfernen den bestehenden Aufwuchs. Beide Geräte sind mobil und auch in schmalen Spalten zwischen den Gräbern einsetzbar. Bei größeren Flächen gibt es spezielle Wegepflegegeräte mit Walzen, die das Beikraut herausdrehen. Auf Pflasterflächen können Bürstgeräte oder -aufsätze verwendet werden.

Eine Kreiselschere ist günstig in der Anschaffung und beseitigt einfach und rasch Beikräuter.

Im Frühling ist eine zusätzliche thermische Bekämpfung empfehlenswert. Durch die Hitze werden unzählige Samen sowie kleinere Pflanzen abgetötet und es kommt viel weniger Aufwuchs nach. Flämmgeräte gibt es als tragbare, mobile Geräte oder fahrbar in verschiedenen Breiten. Für größere Flächen eignen sich auch Infrarotgeräte. Sie werden mit Gas ohne offene Flamme betrieben. Auch Geräte mit Heißwasser, Heißdampf oder Heißluft können am Friedhof zum Einsatz kommen.

Fahrbares Flämmgerät im Einsatz.

Eine Übersicht über die verschiedenen Methoden, Geräte und Maschinen zur Unkrautregulierung sowie Bezugsquellen finden Sie hier: https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/unkraut.

Chemische Unkrautvernichter dürfen ausschließlich auf nicht versiegelten Wegen eingesetzt werden und wirken nur gegen Pflanzen, nicht gegen Samen. Viele dürfen auch nur ein einziges Mal pro Jahr eingesetzt werden. Dazu kommt, dass sehr bald nach der Anwendung die neuen Keimlinge sprießen.

Für die punktuelle Anwendung kann z. B 6%iger Essig eingesetzt werden, der als „Grundstoff“ für die Unkrautregulierung zugelassen ist.

Veranstaltungstipps:
Freitag, 26. Jänner 2024, 9 Uhr: Webinar „Ökologisches Unkrautmanagement im öffentlichen Grünraum“: https://www.naturimgarten.at/veranstaltung/monatliches-gemeinde-webinar-1-halbjahr-2024.html
Freitag, 1. März 2024: Gerätevorführung im Rahmen des Gemeindefachtages in Korneuburg. Nähere Infos finden Sie hier: https://www.naturimgarten.at/veranstaltung/natur-im-garten-gemeindefachtag-2024.html

Abschließend noch ein paar Vorschläge zu alternativen Wegebelägen. Gepflasterte Wege sind barrierefrei und einfacher in der Pflege. Statt Kies könnte ein pflegeleichter Kräuterrasen oder ein Schotterrasen zwischen den Gräbern wachsen. Durch die Begrünung heizt sich der Friedhof im Sommer nicht so auf und tierische Bewohner finden einen Lebensraum.

Eine gute Alternative zum Kies: Pflasterwege und Grasflächen. Die Begrünung hilft gegen sommerliche Überhitzung.

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice unter www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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