Joachim Brocks „Natur im Garten“

Natur im Garten

NaturimGartenTipps

22.01.2024

Die Russrindenkrankheit: Die Pilzkrankheit wird durch den Klimawandel begünstigt

Die Russrindenkrankheit befällt mehrere Ahornbaum-Arten, vor allem aber den Bergahorn, der unter Klimastress leidet. Sie führt zum Absterben der Bäume und kann auch die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen. Regelmäßige Baumkontrollen sind wichtig.

Der Pilz ist ein Schwächeparasit. Er befällt vor allem Bäume, die unter Hitze- und Trockenheitsstress leiden. Daher sind Bergahorne, die an nicht optimalen Standorten stehen, besonders gefährdet. Bergahorne bevorzugen frisch-feuchte Böden, sind hitzeempfindlich und lieben luftfeuchte Lagen. Der Klimawandel setzt ihnen zu, wenn sie dann auch noch an Standorten mit zusätzlich erschwerten Bedingungen, wie etwa im städtischen Straßenbereich, stehen, dann verstärken sich dessen negative Effekte.

Die Krankheit mit dem wissenschaftlichen Namen Cryptostroma corticale wurde aus Amerika eingeschleppt. Sie kommt in erster Linie beim Bergahorn vor, kann aber auch Spitz- oder Feldahorne befallen. Vor allem nach langen, trockenen Sommern tritt der Pilz in Erscheinung, dessen Sporen durch Wind verbreitet werden. Befallene Bäume zeigen mehrere Stadien, die am Ende zum kompletten Absterben führen.

Die Krankheit breitet sich im Holzkörper des Baumes aus. Von außen sichtbare Zeichen des Befalles sind Welken und Absterben von Kronenteilen. Das Holz verfärbt sich, es zeigen sich Rindennekrosen und schleimiger Ausfluss am Stammfuß. Durch Weißfäule kann die Bruchfestigkeit von Ästen oder die Standfestigkeit des Baumes beeinträchtigt sein. Schließlich stirbt der gesamte Baum ab, dann blättert die Rinde an den betroffenen Bereichen ab und darunter ist ein dunkler, „rußartiger“ Sporenteppich (bis zu 1 cm dick) zu erkennen.

Bei gefährdeten Bäumen ist es wichtig, regelmäßige Kontrollen durchzuführen, z.B. durch professionelle Baumprüfungen. In langen Trockenzeiten hilft es, die Bäume bedarfsgerecht zu bewässern, damit sie vital bleiben. Bei Schnittarbeiten ist das Werkzeug vor jedem neuen Baum zu desinfizieren, um die Krankheit nicht weiterzuverbreiten. Werden Bäume neu gepflanzt ist auf klimafitte Arten zu achten, vor allem an schwierigen Standorten.

Eine Übersicht über die verschiedenen Methoden, Geräte und Maschinen zur Unkrautregulierung sowie Bezugsquellen finden Sie hier: https://www.gartentelefon24.at/garten-profis-gemeinden/unkraut.

Chemische Unkrautvernichter dürfen ausschließlich auf nicht versiegelten Wegen eingesetzt werden und wirken nur gegen Pflanzen, nicht gegen Samen. Viele dürfen auch nur ein einziges Mal pro Jahr eingesetzt werden. Dazu kommt, dass sehr bald nach der Anwendung die neuen Keimlinge sprießen.

Für die punktuelle Anwendung kann z. B 6%iger Essig eingesetzt werden, der als „Grundstoff“ für die Unkrautregulierung zugelassen ist.

Veranstaltungstipps:
Freitag, 26. Jänner 2024, 9 Uhr: Webinar „Ökologisches Unkrautmanagement im öffentlichen Grünraum“: https://www.naturimgarten.at/veranstaltung/monatliches-gemeinde-webinar-1-halbjahr-2024.html
Freitag, 1. März 2024: Gerätevorführung im Rahmen des Gemeindefachtages in Korneuburg. Nähere Infos finden Sie hier: https://www.naturimgarten.at/veranstaltung/natur-im-garten-gemeindefachtag-2024.html

Abschließend noch ein paar Vorschläge zu alternativen Wegebelägen. Gepflasterte Wege sind barrierefrei und einfacher in der Pflege. Statt Kies könnte ein pflegeleichter Kräuterrasen oder ein Schotterrasen zwischen den Gräbern wachsen. Durch die Begrünung heizt sich der Friedhof im Sommer nicht so auf und tierische Bewohner finden einen Lebensraum.

Befallenes Holz

Befallene Bäume müssen professionell gerodet und entsorgt werden. Bis zur Rodung ist der Bereich um den Baum abzusperren, um Personen vor Sporenflug zu schützen.

Wie gefährlich ist die Russrindenkrankheit für Menschen? Das Einatmen der Sporen kann zu einer Entzündung der Lungenbläschen führen, aber eher nur nach intensivem Kontakt und/oder bei einer Belastung über einen längeren Zeitraum. Deshalb sind hauptsächlich Forstarbeiter gefährdet. Bei leichtem Kontakt kann es (vor allem bei AllergikerInnen oder Personen mit geschädigter Lunge) zu Hustenreiz, Atemproblemen, Schüttelfrost oder Fieber kommen. Vor allem im städtischen Bereich, wo sich viele Menschen aufhalten, ist eine Gefährdung möglich.

Weitere Infos erhalten Sie beim Grünraumservice unter www.naturimgarten.at oder am „Natur im Garten“ Telefon 02742/74 333

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)

 

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