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Bundesländer

19.03.2024

Durchs Reden kommen die Leut z’samm

Kommunikation ist essentiell im Gemeindedienst. Wie man Missverständnissen vorbeugt, zeigt unter dem Titel "Von Gemeinden für Gemeinden" Telfs Amtsleiter Mag. Bernhard Scharmer.

Weder die fachliche Kompetenz noch die Position schützt vor Missverständnissen oder Unklarheiten im Berufsleben. Aufgaben in Teams und Unternehmen, wie zum Beispiel einer Gemeinde, verlangen stets, dass auf der Grundlage sachlicher und menschlicher Klarheit Kontakte und Beziehungen effektiv und erfolgreich gestaltet werden, insbesondere in konfliktreichen Situationen.

„Verstehe ich das richtig?“

Unter Kommunikation versteht man den Austausch von Informationen zwischen Gesprächspartnern, welche auf mehreren Ebenen gleichzeitig stattfindet. Die zwischenmenschliche Kommunikation wird durch die Art sich zu verständigen und miteinander umzugehen definiert. Wie bereits Paul Watzlawick festgestellt hat, kann man nicht nicht kommunizieren.

Kommunikation findet sowohl auf verbaler (Wortwahl, Sprechweise, Lautstärke) als auch auf nonverbaler Ebene (Körpersprache, Mimik, Gestik) statt, wobei die nonverbale Kommunikation überwiegt und die sachliche Ebene wesentlich beeinflusst. Entscheidend in der Kommunikation ist, was ankommt und verstanden wird, nicht, was aktiv gesprochen wird. Praxistipp: In komplexen Angelegenheiten erscheint es sinnvoll, eine Rückmeldung vom Gesprächspartner dahingehend einzuholen, ob die Information wie gewünscht angekommen ist.

Kommunikation als Selbstoffenbarung

Gemäß der Theorie des Kommunikationsquadrates enthält eine Nachricht immer vier Aspekte: Sachebene, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell. Auf der Sachebene des Gesprächs steht die inhaltliche Information im Vordergrund. Hierbei geht es um Daten, Fakten und Sachverhalte. In jeder Nachricht sind zudem nicht nur Informationen über den Sachinhalt verpackt, man gibt immer auch etwas von sich persönlich preis. Somit beinhaltet jede Mitteilung auch eine Selbstoffenbarung. Durch Formulierung, Tonfall und Mimik gibt man außerdem zu erkennen, wie man auf der Beziehungsebene zum Gesprächspartner steht bzw. was man von ihm hält. Schlussendlich will man mit der Nachricht auch etwas bewirken. Jede Mitteilung beinhaltet auch einen Appell, der Gesprächspartner solle etwas tun oder unterlassen.

Ohne Basis keine Kommunikation

Bei Störungen auf der Beziehungsebene sind Konflikte oft vorprogrammiert. Erfolgreiche Führungskräfte verschwenden keine Zeit und Ressourcen für innerbetriebliche Konflikte, welche das Arbeitsleben stark behindern und einer der größten Demotivationsfaktoren sind. Manchmal wäre es besser, wenn schlecht gelaunte Führungskräfte an diesem konkreten Tag einer Stillarbeit nachgingen, insbesondere um empfindliche Mitarbeiter nicht zu irritieren bzw. zu demotivieren. Besonders im öffentlichen Bereich sollte auf eine korrekte, sachliche und empathische Kommunikation Bedacht genommen werden, da man hier oft einem großen Empfängerkreis gegenübersteht.

Beidseitiger, freundlicher Umgang

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!“ Wie dieses Sprichwort besagt, hat im Umgang der Menschen miteinander und im Verhältnis von Bürger und Behörde ein guter und respektvoller Umgangston große Bedeutung. Wenn man miteinander auf Augenhöhe redet, gibt es im Normalfall eine allseits akzeptable Lösung. „Klar in der Sache – freundlich im Ton“ ist in diesem Zusammenhang das Credo. Auch wenn ein offizielles Ansuchen abgelehnt werden muss oder ein Wunsch des Bürgers nicht erfüllt werden kann, gilt es, dies in angemessener Art und mit der entsprechenden Begründung zu übermitteln. Der Ton macht die Musik – von Seiten der Gemeinden sollte man sich untereinander und gegenüber den Bürgern um ein freundliches und korrektes Auftreten bemühen. Eine positive Kommunikation erleichtert allen ein erfolgreiches Miteinander.

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