In Österreich gibt es mit 700 Arten eine unglaubliche Vielfalt an Wildbienen. Viele Gemeinden möchten den Insekten etwas Gutes tun. Mit gut gebauten Nützlingshotels, mit Sandarien für bodennistende Arten und dem passenden Futterangebot können viele Wildbienenarten gefördert werden.
Für ein gut nutzbares Wildbienenhotel sind Materialwahl, Bauweise und Standort bzw. Ausrichtung zu beachten. Leider werden häufig ungeeignete Materialien verwendet, wie etwa Ziegelblöcke oder Zapfen werden gerne von Spinnen besiedelt, aber niemals von Wildbienen. Und ohne ein Schutzgitter wird aus dem Wildbienenhotel sehr schnell ein Vogelbuffet.
Sie kennen den Spruch: Gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht. Dieser fällt einem unwillkürlich ein, wenn man manche Wildbienenhotels anschaut, die im Handel angeboten werden oder die selbst gebaut wurden. Das ist schade, denn richtig ausgeführt könnten die Unterkünfte eine wertvolle Bereicherung für die Bestäuber sein. In dem „Natur im Garten“ Infoblatt „Wildbienenhotels selbst bauen“ sind die wichtigsten Punkte für eine gelungene Nützlingsunterkunft beschrieben.
Von den etwa 700 in Österreich lebenden Wildbienenarten nutzt nur ein Teil solche „Hotels“. Etliche Arten nisten im Boden, auch für sie kann viel Gutes getan werden. In erster Linie ist das der Schutz ihrer Lebensräume: Sandflächen, Abbruchkanten, Magerrasen und viele mehr. Sind diese nicht vorhanden, kann ein sogenanntes Sandarium gebaut werden: Das ist im Wesentlichen ein Hügel oder ein Beet bestehend aus ungewaschenem Sand, das von Vegetation weitgehend freigehalten wird.
So wird es gebaut: Das Sandbeet sollte eine Fläche von mindestens 40 X 40 cm aufweisen. In die Tiefe oder Höhe dann mindestens 50 Zentimeter Sand auffüllen bzw. -schütten, damit ausreichend Platz für die Niströhren vorhanden ist. Das Wichtigste beim Bau ist es, die richtige Sandart zu verwenden. Keinesfalls Spielplatzsand verwenden, sondern ungewaschenen, groben Sand mit unterschiedlicher Körnung.
Der beste Platz für Wildbienenunterkünfte liegt sonnig und windgeschützt. Damit die Insekten dauerhaft einen Lebensraum finden, braucht es in der Nähe das passende Futterangebot. Mit Wildstaudenbeeten, Naturblumenwiesen und Wildstrauchhecken ist viel dafür getan.