Die Bezirkshauptstadt im Mühlviertel gründet als erste Stadt Österreichs eine Erneuerbare Energiegemeinschaft
Der Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) legte den Grundstein für die Gründung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG). Diese ermöglichen es, sauberen Strom gemeinsam zu produzieren, zu speichern und vor Ort gemeinsam – über Grundstücksgrenzen hinweg – zu verbrauchen.
Sonnenstrom von Gemeindedächern
Freistadt gründete als erste Stadt Österreichs eine Erneuerbare Energiegemeinschaft. Ein Großprojekt wird realisiert: 3.228 m² kommunale Dachfläche werden zum Sonnenkraftwerk.
In der ersten Ausbauphase lässt die Stadt sieben Gemeindedächer mit Photovoltaikanlagen und intelligenten Speicher- und Managementsystemen ausstatten. 1.772 Solar-Module werden montiert. Die Anlagen erbringen eine Gesamtleistung von 656 kWp. Das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 131 Einfamilienhäusern. Die Speicher haben eine Gesamtkapazität von 134 kWh.
Damit entsteht in Freistadt das zurzeit größte dezentrale Energiesystem Österreichs.
Bürgermeisterin Mag.a Elisabeth Teufer:
„Mit dem massiven Ausbau von Photovoltaikanlagen und der Gründung der Energiegemeinschaft Freistadt machen wir einen großen Schritt in Richtung Energiewende. Mein Ziel ist: 100 Prozent regionaler Ökostrom in unserer Stadt! Mit diesem Projekt rüsten wir uns für eine klimafreundliche Zukunft und sichern gleichzeitig die lebenswichtige Stadt-Infrastruktur im Falle eine Blackouts ab. Freistadt geht hier als Vorreiter voran.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander:
„Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen auch künftig einen zentralen Platz einnehmen. Fakt ist: Oberösterreich hat im Bereich erneuerbare Energien bereits eine Vorreiter-Position – im Land etwa mit der Sonnenstrom-Offensive auf unseren Landesspitälern. Auch am Klinikum Freistadt ist die Inbetriebnahme der PV-Anlage für Ende November diesen Jahres geplant. Pro Jahr werden mit dieser Anlage rund 190.000 kWh an Strom produziert und direkt im Klinikum FR verbraucht. Für eine bessere Vorstellung: mit der PV-Anlage des Klinikum Freistadt könnten rund 42 Haushalte versorgt werden. Dem nicht genug wird im Klinikum Freistadt seit 1990 eine Biomasseheizanlage betrieben, mit welcher die Heizungs- und Warmwasserversorgung für das Klinikum, die Krankenpflegeschule sowie die ehemalige Landwirtschaftsschule erfolgt. Pro Jahr wird mit dieser Anlage durchschnittlich rund 1,95 Millionen kWh an Wärme erzeugt. In 30 Betriebsjahren wurde so eine CO2 Einsparung im Vergleich zu Erdgas von circa 11.774 Tonnen erzielt – das würde einer Fahrt von mehr als 57,5 Millionen Kilometern mit einem Mittelklasse-Benziner entsprechen. Aber Klimaschutz geht nur gemeinsam, daher freut es mich, dass heute der Bezirk Freistadt mit den neuen Photovoltaikanlagen und der Gründung der Energiegemeinschaft wichtige Schritte zum Klimaschutz unternimmt.“
Sieben Standorte in Phase 1
In Phase 1 werden folgende gemeindeeigene Gebäude mit intelligenten Solarsystemen ausgestattet: die Volksschulen 1 und 2 sowie die Bezirkssporthalle, die Musikmittelschule, die Polytechnische Schule, die Tennishalle, den städtischen Bauhof und das Feuerwehrhaus. Die Montage der Photovoltaikanlagen beginnt Anfang Oktober. Bereits bestehende Anlagen werden mit Speichern und Energiemanagementsystemen in das neue Freistädter Energiesystem integriert. Neun weitere Gebäude sind in Phase 2 und 3 vorgesehen.
50 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr plus Blackout Vorsorge
Freistadt spart schon in der ersten Ausbauphase 50 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Außerdem setzt die Stadt damit einen wichtigen Schritt in der Blackout-Vorsorge: Die innovativen Speicherlösungen der Firma impact invest ermöglichen einen Notbetrieb im Falle eines längeren Stromausfalls und tragen wie jedes dezentrale Energiesystem vorsorglich zur Verhinderung eines Blackouts bei. Schon nach der ersten Ausbauphase können die betreffenden Gebäude im Schnitt zu 79,9% autark versorgt werden.
Professionelle Projektbegleitung
Mit der Projektentwicklung und –begleitung beauftragte die Stadtgemeinde einen erfahrenen Profi:
Hannes Pirker, Inhaber von Kommunalvertrieb Pirker:
„Damit Kommunen Projekte im Bereich dezentraler Energieversorgung leichter und schneller umsetzen können, brauchen sie einerseits Analysen und Daten als Entscheidungsgrundlage und andererseits von Beginn an eine Projektbegleitung in den unterschiedlichen politischen Gremien, um so zu gemeinsam gefassten Beschlüssen zu kommen. Auf diesem Weg der Projektentwicklung begleiten und beraten wir Kommunen und stehen auch in der Projektumsetzung an ihrer Seite. Dabei bringe ich meine 20-jährige Erfahrung im Bereich kommunaler Investitionsgüter ein und greife in der ARGE Kommunale Energie auf viele Partner in ganz Österreich zu, welche den Gemeinden und Städten am Weg von der Idee bis zur Umsetzung mit Erfahrung und Know-how zur Seite zu stehen.“
Kooperation mit innovativer Freistädter Firma
Das Großprojekt ist für Freistadt auch aus finanzieller Sicht ein Gewinn: Die Stadtgemeinde muss kein Kapital einsetzen und erwirtschaftet langfristig sogar ein Plus für ihr Budget. Ermöglicht wird das durch die Kooperation mit der innovativen Freistädter Firma impact invest, die die Installation und laufende Wartung der Anlage gegen eine mehrjährige Nutzungsgebühr übernimmt.
Kommunalnet unterstützt diese Initiativen für erneuerbare Energie – informieren Sie sich hier wie so ein Projekt in Ihrer Gemeinde aussehen könnte:
– I.WEIPPL (Quelle: KV Pirker, Entgeltliche Einschaltung)