Am ehesten haben die Menschen Angst vor Starkregen. In den meisten Bundesländern (Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg) werden sintflutartige Regenfälle als größte Bedrohung eingeschätzt. In der Großstadt Wien und im eher flachen Burgenland dominiert dagegen die Furcht vor einer Hitzewelle.
„69 Prozent der Menschen in Österreich haben die Sorge, dass durch den Klimawandel die Naturkatastrophen zunehmen werden, zugleich sind 79 Prozent der Befragten aber auch bereit, auf bestimmte Dinge zu verzichten, um den Klimawandel zu bremsen“, stellt KFV-Direktor Christian Schimanofsky fest.
Hohe Genauigkeit der Warnungen ist wichtig für Akzeptanz
Für die Ereignisse Sturm, Starkregen und Starkschneefall gab die GeoSphere Austria im Jahr 2023 187-mal eine rote und 12.291-mal eine orange Warnung für eine Gemeinde aus. Insgesamt gab es 2023 somit 12.478 Warnungen der zwei höchsten Warnstufen. Dazu kamen 18.399 Warnungen der zwei höchsten Warnstufen vor heftigen Gewitterzellen (18.389 Orange, 10 Rot). Fast jede Gemeinde Österreichs war zumindest einmal von einer Wetterwarnung betroffen.
„Unsere regelmäßige Verifikation zeigt eine hohe Genauigkeit bei den Warnungen. Das ist sehr wichtig für die Akzeptanz und das Verhalten der Bevölkerung“, sagt Andreas Schaffhauser, wissenschaftlicher Generaldirektor der GeoSphere Austria. „Je besser und verständlicher Warnungen vor großen Wetterereignissen sind, desto ernster werden sie genommen und desto größer ist die Chance, dass die Menschen darauf reagieren.“
Katastrophenrisiken durch Feuerversicherung abdecken
Die Österreicherinnen und Österreicher sind meist gut gegen Sturm oder Hagel versichert, nicht jedoch gegen Hochwasserereignisse. Um das zu ändern und leistbare Prämien anbieten zu können, braucht es jedoch eine große Solidargemeinschaft.
Hier sieht Christian Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, die Politik gefordert. „Es braucht eine gesamtstaatliche Lösung durch den Gesetzgeber, um die unterschiedlichen Risiken in den Bundesländern ausbalancieren zu können“, so Eltner. Gefordert wir allerdings keine Pflichtversicherung, sondern eine Koppelung der Katastrophenrisiken an die Feuerversicherung. „Da die meisten Menschen über eine Haushalts- bzw. Eigenheimversicherung verfügen, wäre das die einfachste Möglichkeit, leistbare Prämien anbieten zu können“, meint Eltner.
-H. REINDL (erstmals erschienen im KOMMUNAL)
Über den Autor
Helmut Reindl ist Redakteur bei KOMMUNAL und Chefredakteur der NÖ Gemeinde.