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10.06.2024

EU-Wahl: Sieg für FPÖ, ÖVP auf Platz zwei

Die EU-Wahl hat die FPÖ erstmals bei einem bundesweiten Urnengang zur stärksten Kraft gemacht. Nur knapp dahinter folgte trotz Rekordverlusten die ÖVP. Ihr schlechtestes Ergebnis auf Europa-Ebene musste die SPÖ bei der ersten Bundeswahl unter Andreas Babler einstecken. FPÖ und ÖVP blieben aber in Sichtweite. Die Grünen schafften ein zweistelliges Ergebnis, die NEOS dürften das durch die Briefwähler noch erreichen. KPÖ und DNA scheiterten.

Historischer Verlust für ÖVP

Der Wahlabend war wie bei EU-Wahlen üblich lange spannend, dürfen doch die Ergebnisse erst veröffentlicht werden, wenn europaweit die letzten Wahllokale schließen und das war um 23 Uhr in Italien. Daher war man vorläufig auf eine gemeinsame Trendprognose von FORESIGHT, ARGE Wahlen und Peter Hajek für APA, ORF und Puls 4 angewiesen, die der FPÖ einen recht deutlichen Vorsprung auf Volkspartei und SPÖ zuschrieb.

Die Auszählung ergab dann zwischen Freiheitlichen und ÖVP noch ein gewisses Zusammenrücken. Die FPÖ blieb mit 25,73 Prozent trotz eines Plus von 8,53 Prozentpunkten doch recht deutlich unter ihrem Rekordergebnis von 1996 (27,53 Prozent), was dennoch zu Platz eins reichte. Die ÖVP büßte mit 24,73 Prozent stolze 9,82 Prozentpunkte ein, ein historischer Verlust. Der SPÖ droht mit 23,23 Prozent das schlechteste Ergebnis bei einer EU-Wahl. Die Grünen kamen mit 10,74 Prozent nach den Turbulenzen um Spitzenkandidatin Lena Schilling mit einem blauen Auge und einem Verlust von 3,34 Prozentpunkten davon, die NEOS erreichten zwar nicht ihre guten Umfragewerte, schafften aber dennoch mit 9,94 Prozent jetzt schon fix das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Wahlbeteiligung bei knapp 56 Prozent

Leichte Verschiebungen könnte es noch durch 109.000 Wahlkarten geben, die erst am Montag ausgezählt werden. Die ÖVP könnte da ein wenig näher an die Freiheitlichen heranrücken. Ein Wechsel auf den Spitzenplätzen ist aber so gut wie ausgeschlossen. Die Wahlkarten-Prognose geht letztlich von einem Abstand von 0,8 Prozentpunkten aus. Die NEOS dürften demnach knapp die Zweistelligkeit erreichen, nämlich 10,1 Prozent. Ansonsten gibt es kaum Änderungen. Die Wahlbeteiligung dürfte letztlich bei 55,8 Prozent liegen und damit unter jener vor fünf Jahren (59,8).

Die KPÖ steigerte sich von 0,8 auf knapp drei Prozent (2,91 Prozent) und verpasste die Vier-Prozent-Hürde. Spitzenkandidat Günther Hopfgartner sieht dennoch „ein gewisses Sprungbrett im Hinblick auf die Nationalratswahlen“. Die Listenerste der erstmals kandidierenden DNA, Maria Hubmer-Mogg, zeigte sich über die erreichten 2,71 Prozent enttäuscht und will nicht für den Nationalrat kandidieren.

-APA

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