An Rosen oder an Ziergehölzen findet man im Sommer manchmal angeknabberte Blätter. Von Schabe-, Fenster-, Loch- oder Kahlfraß die ganze Bandbreite. Die Verursacher sind häufig Blattwespenlarven, die Schmetterlingsraupen sehr ähnlich sehen.

Die jungen Larven der Rosenblattwespe und der Rosensägewespe schaben zunächst die Blattoberfläche ab, wodurch sie durchscheinend wird. Man spricht daher von „Fensterfraß“. Die älteren Larvenstadien fressen aber dann das Blatt schließlich bis auf die Rippen kahl. Sie sind wahre „Fressmaschinen“, welche sich am Ende ihrer Entwicklung – ähnlich wie eine Raupe – im Boden verpuppen. Aus den Puppen schlüpfen im nächsten Jahr flugfähige Insekten mit durchsichtigen Flügeln – die Blattwespen. Blattwespen gibt es übrigens nicht nur an Laubgehölzen, sondern auch an Nadelgehölzen wie etwa die Kiefernbuschhornblattwespe an der Kiefer.

Es gibt ein sicheres Unterscheidungsmerkmal

Aufgrund der Ähnlichkeit zu Schmetterlingsraupen ist der Gartenbesitzer oder -besitzerin oft geneigt Pflanzenschutzmittel zu verwenden, die speziell gegen Raupen wirken, wie Bacillus thuringiensis – Präparate.

Leider sind diese aber nicht gegen Blattwespenlarven wirksam. Deshalb ist es wichtig die beiden Tiergruppen voneinander zu unterscheiden. Es gibt ein sicheres Unterscheidungsmerkmal.

Bei den Blattwespenlarven, auch „Afterraupen“ genannt, hat nur das erste Hinterleibssegment (nach der deutlich abgegrenzten Brust) keine Bauchfüße, während bei den Schmetterlingsraupen mindestens zwei Segmente hinter den drei Brustbeinen keine Bauchfüße haben. Es empfiehlt sich also zuerst mit einer Lupe genauer hinzusehen, bevor Maßnahmen gegen die gefräßigen Larven gesetzt werden.

Ein auffälliges Verhalten der Larven kann auch darauf hindeuten, dass es sich um Blattwespenlarven handelt. So fressen diese in Gruppen und bei Gefahr oder Störung krümmen sich die Larven zu einem „S“. Bei den Afterraupen der Kiefernbuschhornblattwespe ist es sogar so, dass alle Larven in der Gruppe bei Störungen synchron den Vorderleib auf und ab bewegen und einen Tropfen Verdauungsinhalt aus dem Mund absondern (Verteidigungshaltung). Das soll auf Feinde abschreckend wirken.

Finden sich auf Blättern oder Nadeln Larven von Blattwespen ist es ratsam die Larven mit einem Wasserstrahl von den Pflanzen zu spritzen. Biokonforme Pflanzenschutzmittel sind Neem/Azadirachtin – Präparatee (Extrakt des indischen Neem – Baumes). Dieser Wirkstoff wirkt auf Insektenlarven hormonell, d.h. die Larvenstadien entwickeln sich nicht weiter. Vorbeugend ist es ratsam im Frühling den Boden zu harken, um Puppen der Wespen zu zerstören. Das Stäuben von Steinmehl wirkt fraßhemmend.

Viele Tipps zum ökologischen Pflanzenschutz finden sie auf www.gartentelefon24.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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