Bei den Hexenringen handelt es sich um schmale Kreise entlang derer das Gras abgestorben ist. Außerhalb dieser Ringe ist häufig ein Band mit satt dunkelgrünem Gras zu sehen. Im Herbst oder Spätsommer findet man auf den Kreisen zusätzlich auch die Fruchtkörper von Hutpilzen.

Damit sind wir auch gleich bei den Verursachern der Hexenringe – nämlich Pilze, welche sich von abgestorbenem Rasenfilz ernähren. Im Mittelalter wurde diese seltsame Erscheinung mit Hexen oder Feen in Zusammenhang gebracht. Man hatte die Vorstellung, dass innerhalb dieser Kreise nachts Feen oder Hexen tanzen. Entsprechend wurden diese Stellen gemieden, weil sie mit Krankheit, Tod und Verderben in Verbindung gebracht wurden.

Hexenringe treten v.a. an schlecht gepflegten Rasenstellen auf. Die saprophytischen Pilze ernähren sich in erster Linie vom abgestorbenem Rasenfilz am und im Boden. Da die Pilzfäden im Boden stark wasserabweisend sind, trocknet der Boden an diesen Stellen aus und das Gras stirbt ab. Die dunkelgrünen Bereiche markieren sozusagen jene Stellen im Rasen, in denen die Pilzhyphen am jüngsten und höchst aktiv sind. Dort zersetzt der Pilz gerade die abgestorbenen Grashalme, dabei werden Stickstoffverbindungen frei. Davon wird auch ein Teil für die Gräserwurzeln verfügbar und das Gras färbt sich dort kurzfristig dunkelgrün. Weil sich der Pilz von seiner Ursprungsstelle gleichmäßig in alle Richtungen ausbreitet, entstehen die charakteristischen und namensgebenden Ringe.

Für die Bekämpfung des Pilzes sind derzeit keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.  Daher muss auf vorbeugende Maßnahmen und sorgfältige Rasenpflege gesetzt werden. Dazu gehört das Mähen mit Fangsack. Durch das Abtransportieren des Schnittgutes kann die Entstehung von Rasenfilz, auf dem sich die Pilze ausbreiten, verhindert werden.

Durch die Belebung des Bodens mit Komposttee, oder fein gesiebtem Kompost, wird erreicht, dass vorhandener Rasenfilz schneller abgebaut wird. Kompost ist nämlich nicht nur ein Dünger mit allen Hauptnährstoffen, er enthält auch Mikroorganismen, welche den Filz abbauen und daraus wieder Nährstoffe freisetzen.  Durch den Einsatz von fein gesiebtem Kompost (1,5l/m²/Jahr) wird mittelfristig auch der Humusgehalt im Boden erhöht. In humusreichen Böden können sich die Wurzeln der Gräser gut entwickeln. Auf verdichtetem Untergrund fühlen sich hingegen eher Beikräuter wie z.B. Wegerich-Arten wohl. Bei stark verdichteten Böden können Aerifizierungsmaßnahmen mit anschließendem Aufbringen eines Kompost – Quarzsand – Gemisches (1:1) Abhilfe schaffen.

Mit dreimaliger organischer Düngung (Frühling, Frühsommer, Herbst) wird der Rasen optimal mit Nährstoffen versorgt. Bei der Herbstdüngung kommen kaliumbetonte Dünger zum Einsatz, denn Kalium macht die Zellen widerstandsfähiger und frosthärter.

Weitere Informationen zur Pflege von Gemeindegrün erhalten sie beim Grünraumservice  von „Natur im Garten“ 02742-74333 oder auf www.gartentelefon24.at

– I.WEIPPL (Quelle: Natur im Garten, entgeltliche Einschaltung des Landes Niederösterreich)
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