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Oberösterreich

Sicherheit

19.08.2024

Was tun gegen Vandalenakte in Gemeinden?

Immer häufiger werden Gemeinden zum Tatort von Vandalenakten. Aktuell hat es die Attersee-Gemeinden Steinbach und Weyregg besonders hart getroffen. Während in Steinbach die Randalierer hauptsächlich auf den öffentlichen Toiletten ihr Unwesen treiben, muss sich die Gemeinde Weyregg neben beschädigten WC-Anlagen auch noch über Manipulationen an der neuen, elektronischen Parkraumbewirtschaftung und beschmierte Verkehrsschilder ärgern. Die betroffenen Ortschefs fragen sich: „Wer macht so etwas? Noch dazu mutwillig und auf Kosten der Steuerzahler!“ Handhabe gegen die Randalierer haben sie wenig. Doch Michael Stur, Bürgermeister von Weyregg, will sich die Zerstörungen in seiner Gemeinde nicht länger anschauen und hat sich jetzt Unterstützung bei Polizei und Juristen geholt.

„Wenn ich wüsste, wer die Randalierer bei uns in der Gemeinde sind, dann hätte ich sie schon längst angezeigt“, sagt Bürgermeister Michael Stur aus Weyregg. Der Ortschef der 1630-Einwohner großen Gemeinde am Attersee wurde nicht das erste Mal in seiner Amtszeit mit einem Vandalenakt konfrontiert, doch die Häufigkeit in dieser Saison ist außergewöhnlich hoch. Darüber muss sich der 40-Jährige besonders ärgern. „Wir haben erst kürzlich ein neues elektronisches System für die Parkraumbewirtschaftung errichtet. An diesem wurde manipuliert, um die Erfassung der Fahrzeuge zu vermeiden und dadurch der Gemeinde Schaden zuzufügen. Auf den öffentlichen Toiletten haben sie uns zum wiederholten Mal den Spülmechanismus und die Elektrik zerstört und Abflüsse verstopft. Zudem wurden diverse Verkehrsschilder beschmiert“, erzählt Michael Stur.  Mittlerweile belaufe sich der Schaden auf einen soliden vierstelligen Betrag. Da er keine andere Handhabe hat und nicht länger zuschauen will, wie in seiner Gemeinde mutwillige Zerstörungen stattfinden, hat er sich nun Hilfe bei der Polizei und Juristen geholt, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. „Jetzt heißt es abwarten. Aber werden die Täter ausforschen“, so der Ortschef.

Seine Nachbarkollegin aus Steinbach am Attersee, Bürgermeisterin Nicole Eder, kann in Sachen Vandalismus schon ein Lied singen. Wie Weyregg ist Steinbach eine Tourismusgemeinde und schon länger Ziel von Vandalenakten. „Bei uns wird jedes Jahr aus den öffentlichen Toiletten, Seife, WC-Papier und Klobrillen gestohlen. Darüber hinaus werden die öffentlichen Toiletten zusätzlich komplett zerstört: Die Waschbecken-Abflüsse werden mit WC-Papier verstopft, die Klobrillen und Spülkästen werden demoliert und die Klodeckel und Heizkörper werden abmontiert“, schildert Nicole Eder. Höhepunkt war dieses Jahr ein Randalierer, der sich scheinbar über eine im Winter versperrte WC-Anlage geärgert, sein Geschäft in der Folge vor dem Häuschen verrichtet und schließlich alles mit Kot beschmiert hat. „Man fragt sich schon, was das  für Leute sind“,  ärgert sich die Ortschefin. Schließlich müssen ihre Mitarbeiter den Schaden in Ordnung bringen und den Dreck wegmachen. „Mir tut es nicht nur um meine Mitarbeiter leid, das ist ja auch alles Steuergeld, das hier hinausgeschmissen wird“, sagt die Ortschefin. „Ich frage mich, wie diese Menschen daheim mit ihren Dingen umgehen und wieso öffentliches Eigentum nicht mehr respektiert wird. Das muss ja alles bezahlt werden.“ Wie auch ihr Kollege Michael Stur, ist auch die Bürgermeisterin im guten Austausch mit der Polizei. Rezept gegen die Randalierer hat sie noch keines.

– S.PEISCHL

 

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